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Felswahnsinn in Spanien

Ein Beitrag der schon lange halbfertig unter meinen “Entwürfen” lag und nun doch endlich mal rausgeht! Viel Spass!

Das 1. Advents-Wochenende des Jahres 2008 sollte ein bedeutendes sein. Es war das Wochenende, an dem ich zum ersten Mal nach Spanien reiste. Eine tolle Sache so ein Kurzurlaub. Was das Ganze für mich interessant macht, wissen die meisten von euch. Fels! Fels der auch zu dieser Jahreszeit beklettert werden kann. Und zwar ohne große Kälte einstecken zu müssen!

Über Spanien und das Klettern dort wußte ich allein, dass es gut sein sollte. Namen wie Siurana und Rodellar hatte ich schon oft gehört, angepriesen als Top-Sportklettergebiete, doch selbst einmal dort zu klettern, daran dachte ich auf Grund meiner Vorliebe für Frankreich noch nicht.

Gedanken wie “Andere drücken sich monatelang in Spanien rum” und “da muss ich doch auch mal hin” schossen mir durch den Kopf, als ich ziemlich spontan die Chance bekam, nach Katalonien zu reisen und buchte am 20. November vorfreudig meine Flüge, Bus und Bahn: Donnerstag, 27. November: Jena-Reus. Montag, 1.Dezember: Girona-Jena. Die drei Tage dazwischen sollten zu drei meiner besten und aufregendsten Klettertage werden!

Doch zunächst will ich umreissen wie es dazu kam, dass ich zu Beginn des Winters mit einem Engländer zu einem Amerikaner reiste, welcher in Spanien lebt. ;-)

Erster Grund. Natürlich war es mittlerweile deutlich kälter geworden. Das soll nicht heißen, dass man sich in Franken und auch am Hülloch nicht mehr die Finger langziehen könnte, doch in wärmeren Gefilden sollte das Gezerre mit noch mehr Spass verbunden sein. Und Sonne tut dem Gemüt, zumindest meinem, unheimlich gut.

Zweiter Grund. Dazu muss ich etwas ausholen. Unser “Guide” Michael kommt aus den USA, lebt aber schon seit mehreren Jahren in Europa. Zunächst lebte er in Spanien, um dann für eine Weile in Jena zu arbeiten und wohnen. Hier haben wir uns auch kennengelernt. Natürlich durchs Klettern. Gemeinsam waren wir des Öfteren auch in Franken. Nun hatte er sich aber doch wieder in den Süden, zurück nach Spanien, verdrückt. Dies kann man gut nachvollziehen, wenn man bedenkt, dass Spanien als eins der besten, wenn nicht das beste “Kletterland” Europas gilt. (was ich jetzt im Nachhinein weiß und bestätigen kann)

Er kennt sich also gut aus im Kletterparadies, hat dort eine Wohnung nahe Barcelona, ein Auto und hatte uns alle eingeladen ihn doch mal auf einen Klettertrip zu besuchen, als er mal wieder arbeitstechnisch in Jena war. Da ich eh nicht genug Fels unter die Finger bekommen kann, und mir dachte, wenn du es jetzt nicht machst, dann machst du es nie, hatte ich also gebucht.

Dritter Grund. Matt. Eigentlich Matthew. Er ist ein in der Schweiz lebender Engländer, der hier in Jena grad seinen Doktor macht und es liebt stundenlange Diskussionen mit Michael zu führen. Über so gut wie alles. Von Politik über Religion bis hin zur Wissenschaft. Kletterer ist er natürlich auch, wobei, man sollte wohl eher sagen, dass er Boulderer ist.
Matt hatte also, auch auf Grund der Einladung Michaels, seine Reise gebucht und da ich kurzfristig erfahren hatte, dass meine Uni Woche auf Grund des Ausfalls zweier Veranstaltungen deutlich kürzer werden würde, hatte ich mich ihm ganz einfach angeschlossen.

Los gings also. Zunächst per Zug von Jena nach Frankfurt Main Hauptbahnhof. Von hier nach Frankfurt Hahn per Bus und zuletzt von Hahn per Billigflieger nach Reus. Dort, auf dem nach Michaels Worten “greatest climbing airport in the world” wurden wir von ihm in Empfang genommen und sogleich gings mit seinem 300€ Golf II ins erste Klettergebiet! Wobei die Kiste erstmal rumzickte und nicht anspringen wollte. “Na das kann ja was werden”…dachten wir uns so.

Siurana sollte unser erstes Ziel sein und nach einer kurzweiligen Fahrt waren wir auch schon dort. Vor lauter Felsen fiel mir fast die Kinnlade bis aufs Bodenblech des Wagens. Wahnsinn was es dort an Wänden gibt! Alle hoch und aus feinstem rot-orangenen und blau-grauen Kalk. Geniale Farben! Das herbstliche Laub auf den Bäumen machte die Abendstimmung und den Blick von dem auf einem Plateau gelegenen Siurana, runter auf die Felsriegel, perfekt.

Blick auf die Felsen Siuranas

Blick auf die Felsen Siuranas

Die Zeit bis zum Schlafengehen verbrachten wir in der Bar des einzigen Campingplatzes. Trotz der Jahreszeit trieben sich hier noch einige hartgesottene Kletterer rum. Ziemlich internationales Publikum. Bei einem heißen Tee, Bier und hausgemachtem Omlett auf Baguette quatschten wir noch eine ganze Weile. Auf der Riesenglotze liefen die neusten Kletter DVDs und so wurden die Patscherchen schon das erste Mal schweißnass. Im Prinzip hätte es sofort losgehen können, doch es war noch eine Nacht zu überstehen.

‘Überstehen’, ist wohl auch das angebrachte Wort. Dies sollte sich aber erst am nächsten Morgen herausstellen. Michael hatte vorgesehen zu biwakieren. D. h. unter freiem Himmel zu schlafen. Da das für uns ein fast wochenendliches Ritual ist, haben wir das auch in dieser Nacht so gemacht. Die Biwakstelle haben wir also samt Schlafzeug, sprich Isomatte und Schlafsack, bezogen und uns auch nicht lange davon abhalten lassen in der schon dunklen Nacht in die kuschelige Daune zu kriechen.

Ein sagenhaft klarer, sternenausgefüllter Himmel lag über uns. Der Mond schien. Es war sehr still. Nur ein wenig Wind hörte ich durch die in unmittelbarer Nähe stehenden Bäume säuseln.
Nach dem langen Reisetag fielen meine Augen auch bald zu und ich schlief tief und fest. Bis ich dann, so gegen 5 Uhr morgens, erwachte. Empfindlich frisch war es geworden. Die unbedeckten Teile der Isomatte waren voller Reif. Die Stelle an der mein Atem gegen den Schlafsack gehaucht hatte war leicht eisig, die Füße etwas kalt. Mehr schlecht als recht verbrachte ich den Rest der Nacht bis morgens endlich die Sonne aufging.

Ihre Strahlen wärmten uns wieder etwas auf. Matt und Mike taute sie wohl eher auf, denn die Beiden hatten in der Nacht scheinbar deutlich mehr gefroren. Doch ein frisch gebrühtes Käffchen vom Gaskocher und etwas in den Magen hilft immer. Schon ist die Welt in Ordnung. Vor allem wenn ein Klettertag bevorsteht!

Vorfreude

Vorfreude

Nachdem wir also unsere Schlafstelle geräumt und per Automobil den Parkplatz unten an den Felsen erreicht hatten, hieß es das Kletterzeug zu schultern und auf Entdeckungstour zu gehen. Michael kennt sich zwar gut in Siurana aus und steuerte auch ziemlich zielgerichtet einen bestimmten Sektor an, doch ist es immer wieder wahnsinnig spannend unter den Wänden langzugehen und nach Linien Ausschau zu halten.

Und Linien (Kletterlinien oder auch Kletterwege) gibt es in Siurana ohne Ende. Für mich ist das spannende daran, eine solche Linie, welche durch natürliche Felsstrukturen vorgegeben wird, zunächst zu entdecken und zu versuchen sie von unten bis oben nachzuvollziehen. Der spannendste Moment ist dann allerdings immer der, wenn man im Topo (Kletterführer) nach der Schwierigkeit des begehrten Objekts sucht. Wenn diese dann im individuellen Bereich liegt, stellt sich Vorfreude ein. Denn das heißt man kann sich daran versuchen!

Als wir schon an unzähligen schönen Touren vorbeigelaufen waren, hatten wir endlich Michaels Sektor erreicht. Er lag in der Sonne. Die Wand war hoch, ziemlich hoch sogar, und senkrecht bis leicht überhängend. Feinster rauher Kalk. Gemütliche Atmosphäre. Hier ging’s also los. Eine 6c+ zur Eingewöhnung.

Während Michael und Matt die Tour kletterten hatte ich schon mal fix einen weiteren, kleinen Schlenker an die benachbarten Sektoren gemacht. Denn gleich um die Ecke war sie, La Rambla. Eine weitere der weltweit schwersten Klettertouren. Versucht man das Ende der Tour zu erspähen drückt es einem den Kopf schon arg in den Nacken. Genau so, wie es Realization in Céüse getan hatte, vermittelt einem auch diese Tour den Wahnsinn des High-End Bereiches im Sportklettern. Selbst als ambitionierter Felsturner, kann man sich nur schwer vorstellen, wie ein Mensch da oben ankommen kann…einfach nur abgefahren.

Zukünftige Spielwiese für Adam Ondra?

Zukünftige Spielwiese für Adam Ondra?

Aber zurück zur Aufwärmtour, meinem ersten Weg in Spanien! 6c+, “immerhin 8-”, dachte ich mir, “schaun wir mal”…und kletterte los. Wie so oft beim ersten Weg des Tages, fühlte sich das alles andere als solide an, doch nach einer Weile und etwas Kampf an der Crux, konnte ich mit dem Clip des Umlenkers in ca. 25m Höhe den geglückten Onsight-Versuch abschließen. Ein toller Urlaubsstart!

Michael in einem seiner Projekte

Michael in einem seiner Projekte

Nachdem dann Michael eines seiner Projekte probiert hatte, war es an mir die nächste Tour auszusuchen. Suchen musste ich allerdings nicht lange, denn schon als wir im Sektor angelangt waren, hatte ich einen tollen langen Weg entdeckt. Unten senkrecht, fast leicht liegend, und oben ein schön ausladender Überhang. Michael, fungierend als wandelndes Topo, gab 7a+ als Schwierigkeit an. “Genau richtig”, dacht’ ich, und stieg kurz darauf ein.

Schöne nicht all zu schwere Züge zu Beginn, eine schwerere Boulderstelle bei der es etwas an Tritten mangelte in der Mitte und dann an großen Griffen durch den Überhang zum Umlenker in ca. 25m Höhe. Eine tolle Kletterei! Und auch die sollte mir onsight gelingen!

Im Onsightrausch

Im Onsightrausch

Vorm Dunkelwerden konnte ich dann noch eine weitere 7a onsight bezwingen und war somit überglücklich über diesen ersten Klettertag in Spanien!

Da es langsam dämmerte machten wir uns los um noch etwas Verpflegung zu shoppen und uns eine Bleibe für die bevorstehende Nacht zu suchen. In Cornudella klapperten wir also ein, zwei Tante Emma Lädchen ab. Dabei traf Michael zwei alte Freunde wieder, die er schon mehrere Jahre nicht mehr gesehen hatte. Kletterer natürlich. Ehe Matt und ich uns versahen, denn wir standen jedesmal gemeinsam dumm da, wenn Spanisch geredet wurde, waren wir auch schon zum Abendessen und zu einer Übernachtung bei den Freunden eingeladen. Toll!

Katalanische Produkte, vor allem Olivenöl, und von den Gastgebern hausgemachtes Tofu zu Gemüse und Reis standen auf dem Plan. Sehr lecker!
Am nächsten Morgen dann leichte Enttäuschung auf Grund des schlechten Wetters. Grauer Himmel, immer wieder Tropfen und für katalanische Verhältnisse große Kälte.

Für Michael war die Lösung des Problems klar. Sie hieß: Santa Linya! Nach eineinhalb Stunden Autofahrt durch das ländliche Katalanien kommen wir an die gigantischste Klettergrotte die ich bis dato gesehen habe.

Santa Linya

Santa Linya

Kaum aus dem Auto rausgeklettert, schüttele ich Edu Marin die Hand, mit welchem Michael kurz gequatscht hatte. Er sollte nicht der einzige Topkletterer sein, der auf Grund der miesen Bedingungen in allen anderen Nachbargebieten in die riesige outdoor-Kletterhalle in Santa Linya kam. Auch Dani Andrada tauchte nach einer Weile auf und viele viele weitere saustarke Leute.

Warum dieser Ansturm von Topathleten? Diese Frage klärte sich mir sofort, als ich am tiefsten Punkt der Grotte stand und rauswärts schaute. Ein riesiges Dach, gespannt wie ein Regenbogen, tat sich vor mir auf. “Klettern, da durch”, irre! Scheinbar der richtige Spielplatz für die Klettermutanten unseres Planeten. Das waren sehr motivierende und inspirierende Momente dort. All die starken Leute zu sehen, die es echt drauf haben, Schweres ganz leicht aussehen zu lassen.

Für mich machten nicht nur die Neigung und Größe der Grotte, sondern zusätzlich auch die ungewohnten Sintersäulen und die Atmosphäre das Klettern dort zu etwas Besonderem.

Da ziemlich viele der etwas leichteren Touren unter Dauerbesetzung lagen, drängte Michael zur Erwärmung in eine 7b in Mitte der Grotte. Die Kälte machte mir zu schaffen, meine Finger waren saukalt. Drei vier Züge und schon spürte ich die Griffe nicht mehr unter meinen Händen. Der erste Versuch ‘aus der Kalten heraus’ konnte eigentlich auch nichts werden. Also stieg ich ziemlich hoffnungsvoll ein zweites Mal ein und konnte die Tour dann auch am Umlenker beenden.

7b zum Aufwärmen?

7b zum Aufwärmen?

Zwischen Teekochen und Aufwärmen am Lagerfeuer versuchte ich mich dann noch an einer 7b+/c. Eine tolle, technisch anspruchsvolle Tour an und zwischen zwei Sintersäulen in leicht überhängendem Gelände. Der Onsightversuch, zugegebenermaßen ein sehr optimistisches Unternehmen, ging natürlich nicht nach ganz oben. Relativ früh musste ich passen. Die Kletterei an den Sintern war ungewohnt und erfordert neue Techniken. Im zweiten Versuch konnte ich bis auf einmal Sitzen alles klettern. Projekt für einen Besuch im nächsten Jahr!?

Nach der Anstrengung ging’s dann mit dem Auto nach Margalef, unserem Ziel für den dritten Klettertag. Im Kletterer-Refugio kochten wir uns ein leckeres Abendbrot und versuchten später zwischen schnarchenden spanischen Kraxlern Kraft für den nächsten Klettertag zu schöpfen.

Am Morgen, als wir uns aus unseren Schlafsäcken schälten, erklärte Michael sein Vorgehen gegen den Oberschnarcher, der genau neben ihm gelegen hatte und nicht nur ihn wachgehalten hatte. Die Details verrate ich allerdings nicht, nur soviel: Ich hätte nicht neben ihm schnarchen wollen! Michael ist Ex-Ringer! ;-)

Beim Frühstück machte sich dann gute Laune breit! Die Sonne lachte vom blauen Himmel herunter und versprach einen tollen, wärmeren Tag. Wir trödelten nicht lange und bald schon konnten wir, am 1. Advent, oberkörperfrei eine tolle 7a hochturnen, um etwas in Schwung zu kommen. Die Aussicht ins Landesinnere war der Wahnsinn, die Kletterei vom Feinsten!

Aufwärmen in Margalef

Aufwärmen in Margalef

Weiter ging`s dann zu einer netten 7b. Als nett bezeichne ich sie, weil sie mir in einem irren Flash-Versuch gelang. Und das am dritten Tag. Ich war hin und weg…

7b Flash ;-)

7b Flash ;-)

Michael würde die Route wahrscheinlich eher als unfreundlich bezeichnen. Irgendwie hatte die Tour etwas gegen ihn und daraufhin hatte auch er etwas gegen die Tour. So kam es sogar zu einem etwas lauteren Streitgespräch zwischen den Beiden. Dabei hatten sie sich wahrscheinlich darauf geeinigt, dass sie ihn dann doch mal fix hochlässt und er sie im Gegenzug danach nie wieder anfasst. ;-) lol.

Michael im Einklang mit der biestigen Tour

Michael im Einklang mit der biestigen Tour

Matt, wie gesagt Boulderer und auf der ewigen Suche nach Ausdauer, haben Michael und ich dann im wahrsten Sinne des Wortes ‘hochgebrüllt’! Ich glaube, dass ich noch nie die Gelegenheit hatte zu beobachten, wie jemand, der schon soooo Platt war, durch zwei wie am Spieß brüllende Bimbos dermaßen motiviert wurde, dass er doch noch am Umlenker ankam! Eine satte Gruppenleistung die zu allem Überfluss auch gleich noch die entsetzten Blicke der stumm dastehenden Spanier auf uns zog. Eine Comicbuch-Szenerie.

Matt holt alles aus sich raus

Matt holt alles aus sich raus

Hinzu kam dann, dass wir uns als nächste und letzte Tour dieses wirklich fetten Klettertrips das Projekt von einem der Spanier rausgesucht hatten. Die Antwort auf Michaels Nachfrage, ob wir denn mal in den Weg reinschauen dürften, was ja eigentlich rein Formsache ist und sonst die natürlichste Sache der Welt unter den ‘Sporthängern’, wurde dann auch erst heiß unter den anwesenden Spaniern ausdiskutiert. Immerhin hingen ja sein Expressschlingen in der Tour, meinte wohl seine Freundin. Letztendlich hatten wir also großes Glück die Erlaubnis zum Einstieg zu bekommen. Als ich nichtsverstehend, fragend zu Michael blickte, rollte er nur die Augen ;-) .

Yihad hieß die Tour und war wirklich ein Traum! Etwas überhängend, circa 25m lang und charakterlich eine Ausdauertour mit Boulderstelle im ersten Drittel. Meinen Onsightversuch, der nur sehr knapp der Crux zum Opfer fiel, wurde fast ungläubig von den spanischen Kraxlern beobachtet, berichtete mir Michael im Nachhinein. Da müssen sie wohl noch ein wenig üben dachte ich mir und grinste, angesichts des Spektakels um die “Anfassgenehmigung”, etwas in mich hinein.

Auf jeden Fall wurde es langsam kälter und die Spanier packten sich in ihre polarkreistauglichen Daunenjacken. Der richtige Zeitpunkt für uns noch einmal die letzten Kräfte zu mobilisieren. Unter Einsatz meiner letzten Körnchen holte ich mir dann im zweiten Versuch auch noch diese 7b+ ab und kann eigentlich heute noch nicht fassen in welch außerordentlich guter Form ich war.

Mein erster Versuch in Yihad

Mein erster Versuch in Yihad

Auch Michael holte sie sich und ließ neben viel Muskelkraft noch eine ordentliche Menge Sohlengummi in der Tour!

Damit kletterte Michael noch 7b+!

Damit kletterte Michael noch 7b+!

Nach diesem letzten und überaus erfolgreichen Klettertag, hieß es nun Abschied zu nehmen, von den Felsen und der Ruhe in den Klettergebieten. Mit dem Gölfer ging’s binnen zwei Stunden nach Hause zu Michael.

Das Mobil an typisch katalanischer Tanke

Das Mobil an typisch katalanischer Tanke

Er wohnt im Speckring Barcelonas, eine Zugstunde entfernt vom Zentrum. Seine Wohnung, die er in etlichen Arbeitsstunden teilsaniert hat, wartet mit einem großen Highlight auf die Besucher. Eine riesige Dachterasse über den Straßen der Viertels. Leider war’s bei unserem Besuch etwas zu kühl, doch im Sommer lässt es sich darauf sicherlich sehr schön draußen sitzen!

Nach einer warmen Dusche und einer kurzen Shopping Tour für’ s Nötigste konnten wir dann endlich das lang ersehnte und verdiente Feierabendbierchen, sowie eine ordentlich dicke Pizza verschlingen! Die vergangenen Erlebnisse ließen wir beim Bilderbegutachten und weiteren Bierleins noch einmal Revue passieren. Ehe wir uns versahen, war es auch schon Zeit an den nächsten Tag zu denken und in die Koje zu verschwinden.

Als der Wecker am nächsten Morgen klingelte, wünschte ich mir eher ins Bett gegangen zu sein. Doch es nützte nichts und die Reise würde eh genug Zeit zum Schlafen bieten.

Michael begleitete uns auf der ersten Etappe unserer Heimreise. Mit dem Zug ging’s zum Busshof. Hier verabschiedeten wir uns dann und versprachen bald wiederzukommen, ins Kletterland Spanien!
Dieses verließen wir zweienhalb Stunden später per ‘Werbebomber’ vom Flughafen Girona, um irgendwann im halb verschneiten Hahn zu landen. Den Bus nach Frankfurt bekamen wir nur ganz knapp, was ein lachendes und ein weinendes Auge zu Folge hatte. Gut war natürlich, dass wir den Bus auf Grund eines 400m Flughafen-Menschen-Hindernislauf-Sprints bekommen hatten, schlecht nur, dass wir geschlagene zwei Stunden im Gang auf dem Boden sitzen mussten…naja, Hauptsache ‘hemm’.

Die Zugfahrt war dann wieder viel entspannter und nach vorauszusehenden Verspätungen waren wir nach rund 13 Stunden Reise auch wieder in Jena angelangt, zurück von einem wahrlich genialen, wenn nicht dem genialsten Klettertrip überhaupt!

Ganz zum Schluss möchte ich mich noch bei Michael für dieses tolle Wochenende bedanken und ich hoffe wir sehen uns, egal ob in Spanien oder sonstwo, bald wieder!

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4 Antworten zu “Felswahnsinn in Spanien”

  1. erik sagt:

    gute bilder, gute storry ….schöner beitrag!
    aber ich würd schon ganz gerne wissen wie michael den oberschnarcher ruhig gestellt hat ;)

  2. olli sagt:

    ja, schöne geschichte :) warum nehmen wir uns nicht spontan einen billigflieger und klettern dein projekt zu ende und viele andere schöne touren. ich hab zeit…
    grüße

  3. Peter Fischer sagt:

    Bravo, gute Story und tolle Bilder. Fahre heuer im April mit 4 Kollegen nach Siurana. Freu mich jetzt noch mehr drauf. Gruss aus Südtirol…

  4. Bert sagt:

    Na dann viel Spaß im Kletterwunderland! Grüße aus Thüringen

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