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robertheldt.de http://robertheldt.de ...hält euch auf dem Laufenden ...vous tient au jus ...keeps you up to date Mon, 19 Mar 2012 08:43:09 +0000 en hourly 1 Was ich immer vermeiden wollte… http://robertheldt.de/was-ich-immer-vermeiden-wollte/909/ http://robertheldt.de/was-ich-immer-vermeiden-wollte/909/#comments Wed, 02 Nov 2011 17:25:31 +0000 Bert http://robertheldt.de/?p=909 …ist, dass mein Blog tot ist und einfach verrottet. Momentan ist das aber der Fall. Deswegen hier ein spontan-blog und ich gelobe Besserung ;-) .

Was so gelaufen ist in letzter Zeit? Puh…so einiges, sogar noch im letzten Jahr! An verschiedene Held(t)entaten errinere ich mich:

Die erste, die mir viel bedeutet, ist eine Begehung von Chasin’ (Chasin’ the trane (9)) gewesen. Die Tour hatte ich in den WoGü-Videos immer gesehen und eigentlich hatte ich nicht gedacht, dass ich diesen Frankenmegaklassiker mal klettern kann. Um so größer war die Freude darüber, dass sie mir letzes Jahr ziemlich schnell gelang.

Außerdem hatte ich letztes Jahre auch wieder das “Gebirge” neu entdeckt. Bei Olli in Dresden ist’s immer so schön (ein dickes Danke mal an dieser Stelle!), dass man eigentlich nicht lange überlegen muss ob man mal wieder gen Osten düst, um die Elbsandsteintürme zu besteigen. Neben einigen anderen schönen Touren habe ich mich dort über die Begehung der Südwestwand RP VIIIb am Lolaturm gefreut, weil ich als Kletterneuling mal drunter stand und Versuche eines Sachsen bestaunt hatte. Auf Anraten von Olli, der die Tour auch schon gemacht hatte, versuchte ich mein Glück und konnte ziemlich genau sieben Jahre nach meinem ungläubigen Staunen selbst im schönsten aller Stile bis zum Gipfel klettern. ;-)

SW-Wand am Lolaturm

SW-Wand am Lolaturm

Im November letzten Jahres stand mal wieder ein Ausflug ins gute alte Orpierre an. Haha! Mit der Liebsten unendlich viele Mehrseillängen gespult. Aua die Füße! Aber sauschön war’s!

Somit wären wir in diesem Jahr angelangt…
Nach anfänglichem Kränkeln war ich im Januar ein, zwei, drei Tage im Eis an der “Alten Tambacher” gewesen. Leider nicht öfter, denn dann war DER JAHRTAUSENDWINTER ja auch schon wieder wech. Das ich nicht lache. Viele waren ja froh, dass der ganze “weiße Schei…” wieder weg war, ich war traurig, dass es doch so schnell zu Ende war. Aber immerhin hatten wir ja doch noch die Gelegenheit bei ordentlicher Kälte dem in den Januar verlegten Mitternachts-Adventsbouldern im Hülloch beizuwohnen und uns auch mal das “Gebirge”, wandernder Weise, im Winter und mit Schnee anzuschauen… und uns in einer Bofennacht bei minus 15°C den Arsc.. abzufrieren. ;-) . Was für ein Spaß!

Winterlicher Falkenstein

Winterlicher Falkenstein

Boofen bei -15°... endlich wärmende Morgensonne

Boofen bei -15°... endlich wärmende Morgensonne

Nuja. Nach Hallenklettern bla bla bla, gab’s dann endlich mal Abwechslung Ende Februar. Da stand endlich wieder Chamonix und ein Besuch bei den Französischen Freunden an! Ah oui!
Die Bedingungen waren nicht gerade Top und eine Woche ist zu schnell rum im Hochgebirge, aber dennoch gelangen uns ein paar schöne Tagesausflüge. So haben wir beispielsweise ein paar Meter Eis geklettert. Hier ein Bild von La Colonne, einer Zweiseillängen-Tour die sich gerade noch in akzeptabler Verfassung befand (es wurde schon zu warm im Tal).

La colonne, am Col des Montets

La colonne, am Col des Montets

Außerdem hatten wir das Glück eine tolle, einfache Eistour im Tal von Les Contamines bzw. dem Montjoie-Tal zu entdecken. Zugegebenermaßen ist der Großteil der Route eher Gehgelände, aber ein paar nette Aufschwünge gibt es dennoch. Die 350hm der Tour müssen ja auch irgendwie zustandekommen ;-) . Ach ja, Ruesseling de la Rosière heißt der Spaß! So gut, dass wir ihn, mangels Alternative, noch ein zweites Mal, in vertauschten Rollen (Vorstieg/Nachstieg), genossen. (Geheim-Tip an alle die sich mal was längeres, leichtes zu Gemüte führen wollen. Sehr lehrreich besonders was das Gehen mit Steigeisen angeht. Unterschätzen sollte man die Sache dennoch nicht, eine WI 3+/4- ist’s ja doch, je nachdem wie man seine Linie wählt, auch der Abstieg ist etwas lang und schwierig zu finden)

Dichtes Schneetreiben am Fuß der Petit Viking im Argentièrebecken

Dichtes Schneetreiben am Fuß der Petit Viking im Argentièrebecken

Nach einem mißglückten Versuch die Petit Viking an der Pointe du Domino im Argentière-Becken zu machen (Schlechtwetter bzw. zu viel Schnee zwangen uns am Bergschrund umzudrehen) war das Highlight des Trips sicherlich die Begehung eines Eintages-Megaklassikers an der Aiguille du Midi. Am Cosmiques-Grat konnten wir uns einen Eindruck verschaffen was es heißt, unter winterlichen Bedingungen auf luftigem Fels- und Schneegrat unterwegs zu sein. Ich denke die Bilder sprechen für sich.

Winterlicher Cosmiques-Grat mit Mt. Blanc du Tacul, Mt. Maudit und Mt.-Blanc im Hintergrund

Winterlicher Cosmiques-Grat mit Mt. Blanc du Tacul, Mt. Maudit und Mt.-Blanc im Hintergrund

Am Cosmiques-Grat

Am Cosmiques-Grat

Schlüsselstelle am Cosmiques-Grat

Schlüsselstelle am Cosmiques-Grat

Wo geht's denn nun lang?

Wo geht's denn nun lang?

Mit diesen Eindrücken im Kopf verließen wir dann wieder das wilde Mt. Blanc Massiv und waren uns sicher: “Wir kommen wieder!”. So war’s dann auch. Schon vier Wochen später begann der Frühjahrsurlaub von zwei Wochen und wir waren wieder auf’m Weg nach “Fronkraisch”. Alles toll. Nur das Wetter machte einen Strich durch die Rechnung. In “Cham” (sprich “Schamm”) angekommen versprach der Wetterbericht nichts Gutes und so wurde der Alternativplan aktiviert. 10 Tage Sportklettern weiter im Süden. Wie schade ;-) . Da nur der Orpierre-Führer im Handgepäck lag ging’s erneut dort hin. Diesmal aber zum Onsightklettern. Eigentlich verrückt, dass ich das dort bei meinem immerhin nun schon siebten Besuch noch konnte, aber ja, ich bin fündig geworden und konnte einige, sehr schöne, lange, größtenteils sonnige Seillängen “unter mich bringen”. (Nun ist aber wirklich nicht mehr viel übrig was ich dort noch nicht angefasst habe ;-) )

Zurück in Chamonix blieben dann nur noch fünf Tage für’s Gebirge übrig. Entsprechend hart unsere Eingehtour. Per Ski ging’s auf den Col du Tour Noir (rund 3500m). Eine klassische Skitour mit Start in Argentière, Gondelfahrt auf Les Grands Montets 3200m, 700hm Abfahrt auf den Argentière Gletscher, 1000hm Aufstieg zum Sattel und schließlich 2200hm Abfahrt! Schade nur, dass der Schnee am Nachmittag frühjahrsartige Zustände annahm, sprich schwer und matschig wurde.

Am nächsten Tag ging’s dann Richtung Petite Aiguille Verte, um auch per pedes ein wenig Sicherheit wiederzugewinnen. Schöne Eingehtour, mit atemberaubendem Blick auf die Drus, Aiguille Verte und Nant Blanc. Die Kletterei auf dem Grat ist außerdem schön “luftig”. Leider war bei uns etwas zu viel Schnee am Grat, was die Begehung für meinen Geschmack etwas zu unsicher machte. Die hohen Temperaturen verwandelten das Ganze zu einer unangenehmen Mischung aus eisig hartem Schnee (Schattenseite) und Sulz (Sonnenseite). Entsprechend unangenehm ließ sich das auch klettern und so drehten wir kurz nach dem Vorgipfel wieder um.

Am Grat der Petite Aiguille Verte

Am Grat der Petite Aiguille Verte

Die nächsten drei Tage drehte sich alles nur um die Schneebedingungen. Wir waren zur Couvercle-Hütte aufgestiegen, ein Abenteuer von 6 Stunden durch sulzigen Schnee auf dem Mer de Glace bzw. dem Leschaux-Gletscher, dem Erklimmen von rund 100hm im Fels verankerter Leitern und der finalen Hatsch durch knietiefen Altschnee (trotz Schneeschuhen). Unter Normalbedingungen benötigt man 3h.

Entsprechend spät und müde waren wir auf der Hütte angekommen, hielten aber an unserem Ziel, am nächsten Tag die Aiguille Verte über das Whymper Couloir zu versuchen, fest. Bei einem Versuch blieb es dann aber auch. Nach rekordverdächtig schnellem Aufstieg zum Bergschrund (1000hm/um 2Uhr los um 4Uhr schon dort) waren die Schneeverhältnisse im Couloir selbst doch zu bescheiden. Dies merkten wir schon bei den ersten Schritten ohne Schneeschuhe. Durch die Wärme, die den gewöhnlichen Temperaturen eines Juni oder Juli entsprachen, war die doch noch starke Schneeschicht tagsüber so weich geworden, dass sie selbst nachts und auf über 3500m nicht mehr durchfrieren konnte. Ergebnis: knietiefes Einsinken sobald man versuchte mit Steigeisen loszugehen. Eine Seillänge haben wir uns das angetan, dann aber entschlossen umzudrehen. Einem Abstieg unter noch schlimmeren Verhältnissen am Mittag wollte ich auf jeden Fall aus dem Wege gehen. Es folgte ein fauler Tag mit Sonne und Schlafen auf der Couvercle-Hütte.

Umdrehen ist nicht leicht... Am Fuß des Whymper-Couloirs

Umdrehen ist nicht leicht... Am Fuß des Whymper-Couloirs

Entschädigung - Mt.-Blanc im Morgenlicht

Entschädigung - Mt.-Blanc im Morgenlicht

Erholung auf der Couvercle-Hütte

Erholung auf der Couvercle-Hütte

In der darauffolgenden Nacht versuchten wir unser Glück noch einmal am SW-Couloir der Courtes, aber konnten keine besseren Bedingungen vorfinden. Auch hier drehten wir am Bergschrund um. Somit war zwar nur die “Triologie der Bergschründe” “geschafft” (Petit Viking, Verte und Courtes), aber wir haben wieder viel Erfahrung dazugewonnen, um bei erneuten Versuchen vielleicht erfolgreicher zu sein. Die Berge bleiben uns noch ein Weilchen erhalten ;-) . Außerdem können solche Bilder nur aus näherer Entfernung entstehen ;-) .

Grandes Jorasses

Grandes Jorasses

Vor großartiger Kulisse

Vor großartiger Kulisse

Die Klettersaison spielte sich dann seit Beginn März bis jetzt mit wenigen Ausnahmen jedes Wochenende in Franken ab. Mein Fokus stand dieses Jahr auf der Begehung von Klassikern und Sternchenwegen, hauptsächlich im 8ten Grad. Einige Touren gelangen mir onsight, andere musste ich auf Grund ihrer “klassischen Härte” ganz schön oft versuchen ;-) . Super waren die Touren alle! Ich hab ohne Ende Spaß gehabt und immer wieder viel gelernt. Hier die “Highlights” meiner Liste:

Onsight: Brothers in Arms 8, Isolation 8-, Treibhauseffekt 8-, Global 2000 8-, Solid Rock 8-, Stressechokardiogramm 8-, Ejakulation 8-, Voice of Miles Davis 8-, Magnum Opus 7+ (sauhart), Welzenbach Gedenkweg 7 (kleiner Stübiger Turm, probiert die mal!), Kurzes Rennen 8-, Löwenherz 8-, Kesselbürste 8-, Schöne Aussicht 8-, Schöner Leben 8-, Hermine Müller Ged.-Weg 7+, Rendez-vous mit dem Leben 7+/8-, Glatte Wand 8-, Seniorentreff 8-, Cool bleim Chef 8-, Ruckzuck 8-, Bis zum Bitteren Ende 8/8+

Flash: Hotline 8+/9-, Panische Zeiten 7+, Schwebebahn 8, Die Dunkle Seite 8-, Bilbo Baggins 8-, Cool Runnings 8-, Manche Mögens Heiß 8-, Märchenprinz 7+ (Treunitzer Klettergarten, ganz schön hart!), Symphonie 8, Nightwish 8-, Agent Orange 8-, ? 8-/8 (Heinrichsgrotte li. Wandteil), Rolfs Filmriss 8- , Nur Fliegen ist Schöner 8+, Die alte Sau 8-, Zum Waldcafé 8-, Drachentöter 9-

Rotpunkt: Offenbarung 8-, Vollendung 8+, Hessisch Roulette 8, Portal 9- (ausgebouldert und dann gemacht), Ikebana 8, Station 53 8, Eraserhead 8+/9-, Direkte Westwand 8 (Richard Wagner Fels), Heinz Schenk 8 (alter Sack), Condor 8, Non Stop 8/8+, New Dimensions 8+/9- (WoGü-Klassiker), Bella Addizione 8+, Just Married 8+, Behalts für dich Ulle 8- (alter Sack) , Abschneider 8+, Goldene Dach 8, Burger King 8/8+, Like Ice in the Sunshine 8+/9- (eher nicht ganz so schwer), Bella 8, Aero Dynamo 8+, Neutour 8+/9- (Burg Rabenstein re. Wandteil), Grufty 7+ (schwerster 7er den ich kenne), Abgespaced 8, Liebe auf den zweiten Blick 8, Go Go 8+, Bondage 8+, Starlight Express 9 und Nimué 9

In Thüringen gelangen mir jeweils Rotpunkt: Bratwurstäquator 7+/8- und Hydrogeologische Spätfolgen 9, mehr war ich in der Heimat leider nicht Klettern dieses Jahr…

In Löbejün zum Sommersonnenwendfest:
Rotpunkt: Herbsterwachen IXc (8+)
Flash: Leistenzauber (VIIIb) , ansonsten nur in der Sonne gelegen und leichteres Zeug geklettert ;-)

Auf weiter Flur

Auf weiter Flur

Nuja. Ein Wochenende waren wir mal in den Berchtesgadener Alpen und haben zwei sehr schöne lange Touren an der Hohen Gerst über dem Hintersee gemacht. Zum einen die Strada del Sole (eine Stelle 7, sonst zwischen 3+ und 6+, 6+ obligatorisch, 12 Seillängen, Sicherung gut mit Bohrhaken, 2h Zustieg, 6h Klettern, 1,5h Abseilen, 1,5h Abstieg) und nach einem touristisch verbrachten Regentag die Via CJD (2 Stellen 7-, Rest zwischen 4 und 6+, 6+ obl., 11SL, Sicherung gut mit Bohrhaken, 2h Zustieg, 5h Klettern, 1,5h Abseilen, 1,5h Abstieg).

Durchweg gute Kletterei

Durchweg gute Kletterei

Das ist mal ne Gipfelbuchkasette

Das ist mal ne Gipfelbuchkasette

Jo…verrückt. Es ist also doch einiges geschehen in letzter Zeit. Und nun auch wieder hier auf dem lieben Blog. Mal sehen wie es weitergeht! Schaut mal rein und zieht vor allem ordentlich was weg an den Felsen! ;-)

Bis denn!

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Noch vor einer Woche… http://robertheldt.de/noch-vor-einer-woche/895/ http://robertheldt.de/noch-vor-einer-woche/895/#comments Tue, 10 Aug 2010 16:53:32 +0000 Bert http://robertheldt.de/?p=895 …konnten wir die Natur und die Gastfreundlichkeit der Sächsischen Schweiz bei schönstem Sonnenschein ungetrübt genießen. Wie euch aber durch die Medien schon bekannt sein dürfte, wurden Teile der Region um das Elbsandsteingebirge von massiven Hochwassern heimgesucht. Besonders schwer hat es das bei Kletterern und Touristen sehr beliebte Kirnitzschtal getroffen. Noch letztes Wochenende waren wir von dort aus zum Klettern im Zschand unterwegs und konnten am Sonntagabend in einer der schönen Mühlen ein Gipfelbier trinken. Am nun vergangenen Wochenende hatten wir einen weiteren geplanten Trip wegen der schlechten Wettervorhersage abgeblasen und wie diese Bilder des Hochwassers zeigen, gut daran getan.

Click here to view the embedded video.

Doch eines ist gewiss. Das letzte was die Bewohner des Kirnitzschtals jetzt brauchen sind ausbleibende Touristen und Kletterer. Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange und einige Mühlen planen schon bald wieder für ihre Gäste zu eröffnen. Andere Mühlen, besonders die Buschmühle, benötigen Hilfe und sind froh über jeden freiwilligen Helfer. Wer also Zeit hat und Helfen will kann dem “Buschmüller” über eine extra eingerichtete Website durch Spenden oder auch aktive Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten zur Seite stehen. In dem pdf Hochwasser-News informiert der Tourismusverband Sächsische Schweiz e. V. über die genaue Lage in den verschiedenen betroffenen und auch vom Hochwasser unbeeinträchtigten Ortschaften sodass ihr schauen könnt wo es schon kommendes Wochenende wieder “ins Gebirge” gehen kann.

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rocks. Bouldercup 2010 http://robertheldt.de/rocks-bouldercup-2010/871/ http://robertheldt.de/rocks-bouldercup-2010/871/#comments Tue, 09 Mar 2010 13:29:14 +0000 Bert http://robertheldt.de/?p=871 “Nach dem gehörigem Ausdauertraining in Vorbereitung auf die Thüringer Landesmeisterschaften gilt es nun, schleunigst auch wieder Bouldereinheiten in den Trainingsplan zu integrieren. Ausgiebiges Bouldern dient schließlich nicht nur der Klettertechnik, sondern kann – erinnert euch – auch für sich allein ein sehr einnehmender Sport sein. Und: Wahrlich beharrlich bouldert sich’s doch nur im Pulk…”

Gelegenheit um die gewonnenen Boulderkräfte zu messen bietet der 8. rocks. Bouldercup am 20. März.

8. rocks. Bouldercup

8. rocks. Bouldercup

Mehr Infos gibt’s auf der taufrisch umgestalteten Website des rocks. Kletterzentrums.

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Will Gadd – Anmerkungen zu den Geschwindigkeitstricks http://robertheldt.de/anmerkungen-zu-den-geschwindigkeitstricks/839/ http://robertheldt.de/anmerkungen-zu-den-geschwindigkeitstricks/839/#comments Mon, 08 Mar 2010 22:18:20 +0000 Bert http://robertheldt.de/?p=839 Da es auf rockclimbing.com wohl einige Diskussionen um Will Gadds Beitrag Simple Tricks for Speed on Multi-Pitch Ice Routes gab (hier meine Übersetzung) hat er nun noch einmal ein paar aufgekommene Fragen in einem weiteren post, Notes on Simple Tricks for Speed, auf seinem Blog beantwortet. Auch diesen Beitrag hab ich mal ins Deutsche übertragen.

Will Gadd:

“… – Wir benutzen nicht unbedingt um Gewicht zu sparen ein Einfachseil (auch wenn es eine Knappe Sache wäre, zählt man die Gramm/Meter zusammen und vergleicht) sondern weil der Stand so sehr viel organisierter bleibt und man es generell (beim (Führungs-) Wechsel) am Stand viel schneller handhaben kann. Zwei Vorstiegsseile werden immer in einem Durcheinander enden wenn sie einmal etwas eisig werden oder man an einem Hängestand ist, besonders wenn man im Block führt und das Seilende des Vorsteigers so “unter” dem restlichen Seil liegt. Dazu kommen noch die Handschuhe, kalte Hände, Müdigkeit usw. Und ein Einfachseil ist eben manchmal einfach das Beste. Ich benutze Zwillingsseile, Halbbseile und Einfachseile, immer in Abhängigkeit von der Situation. Jedes der Seile hat seinen Anwendungsbereich. Für lange Routen mit relativ dickem Eis und ohne einen größeren Zustieg (mehr als einige Stunden) benutze ich ein 70 oder 80m Seil mit 9,2mm Durchmesser und zusätzlich eine 7,7mm starke Reepschnur (manchmal noch viel dünner aber das wird sehr technisch und ist den Ärger auch nicht immer wert) zum Abseilen. Die Reepschnur kommt entweder in den Rucksack des Seilzweiten oder der Vorsteiger, oder auch Nachsteiger, zieht sie hinter sich her; kommt drauf an was grad los ist.

- Ein guter Stand im Eisklettern ist der, von welchem aus man den Führenden oft nicht mal sehen kann. Eine Höhle, ein Schlupfwinkel oder irgendein anderer Platz an dem der Sichernde total geschütz vor herunterfallendem Eis ist, ist essentiell und solche geschützten Stände nicht zu bauen und nicht zu nutzen wenn man einen Block führt, ist eine Straftat die mit freiem hotelteuren Scotch für den Seilzweiten abgezahlt werden muss (solange er oder sie nicht im Krankenhaus gelandet ist). Aufmerksames Sichern ist immer gut, aber Eisklettern ist ein sehr anderes Spiel als hartes Felsklettern. In einer 70m Eisseillänge kletterst du oft fünf bis 10m über die Schrauben hinaus und die Hauptaufgabe des Sichernden ist es einen katastrophalen Sturz zu halten und den Vorsteiger möglichst nicht zu hart zu sichern. Natürlich gibt es Situationen in denen es auf jeden Zentimeter ankommt und ein gutes Team wird diese Situationen erkennen und angemessen handeln.

- Generell habe ich lieber einen Sichernden der mit Grigri sichert wenn er eine Stange Wasser in die Ecke stellt, ein Stück Pizza isst, etwas trinkt, eine Abalakov fertig stellt oder irgend etwas anderes erledigt was ein gutes Team in einer langen Route tut und ausmacht. Ich fühl’ mich dabei wohl, aber wenn das bei dir nicht der Fall ist, dann tue es auch unter keinen Umständen. Im Ernst, ohne sarkastisch zu sein, du musst deinen Sicherungspartner und die Situation einschätzen können. Manchen Partnern würde ich auch mit einem ATC vertrauen während sie alles oben genannte erledigen, bei anderen sehe ich mich lieber gleich in einem Solo, auch wenn sie mich die ganze Zeit beobachten. Nimm auf jeden Fall ein selbstblockierendes Sicherungsgerät um den Nachsteiger zu sichern. Es gibt keinen Grund das nicht zu tun.

- Alle diese Punkte haben das Ziel die Zeit am Stand zu verkürzen und die Kletterei insgesamt schneller zu machen. Es gibt wahrscheinlich sicherere Wege Dinge zu tun; vier Schrauben an jedem Stand, alle zwei Meter eine Schraube in jeder 70m+ Seillänge usw. Meine genannten Ideen um die Zeit an den Ständen zu verkürzen funktionieren jedoch gut in massiven und reinen Eistouren wie Polar Cicus, Willoughby Routen oder den meisten Norwegischen Eistouren.

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Will Gadd – Einfache Geschwindigkeitstricks für lange Eisklettereien http://robertheldt.de/einfache-geschwindigkeitstricks-fuer-lange-eisklettereien/805/ http://robertheldt.de/einfache-geschwindigkeitstricks-fuer-lange-eisklettereien/805/#comments Fri, 05 Mar 2010 18:21:43 +0000 Bert http://robertheldt.de/?p=805 Wie oft habe ich mich verblüfft gefragt, wie diejenigen die mich während alpiner Touren überholten soo schnell sein konnten. Ich weiß es nicht. Doch es passierte oft und störte mich, denn schnell zu sein ohne Sicherheit einzubüßen, ja gar mehr Sicherheit zu erlangen, weil man sich weniger lange den objektiven Gefahren aussetzt, ist ein Ziel an dem es immer zu arbeiten gilt wenn man Spass haben und dabei alt werden will. Und das gilt nicht nur für hochalpine Unternehmungen…
Wie schon im Artikel Einfache Eisklettertricks teilt Will Gadd erneut sein schier unendliches Wissen im Bereich des Eiskletterns und gibt diesmal Tips zur Erhöhung der Geschwindigkeit beim Klettern steiler Eisfälle mit mehreren Seillängen. An dieser Stelle möchte ich euch meine Übersetzung seines Originalposts zur Verfügung stellen:

Will Gadd:

“… Hier ein paar Geschwindigkeitstricks für vorrangig steile Mehrseillängentouren (ohne Gehsstücke) im Eis:

- Benutze ein 70m Einfachseil zum Vorsteigen. Das verringert die Verwirrung am Stand erheblich. Ein gutes Einfachseil wie z. B. das 9,2mm Nano hat einen geringeren Fangstoß als ein Zwillingsseil (gleichzeitig geklippt) oder sogar als Halbseile, auch wenn diese einfach geklippt werden. (Denk’ dran, die Fangstoßtests zu Halbseilen sind lächerlich, wenn man bedenkt wie wir tatsächlich mit ihnen klettern. Lies das in diesem Artikel noch mal nach. [Anmerkung: Artikel in Englisch])

- Benutze ein selbstblockierendes Sicherungsgerät um den Vorsteiger zu sichern. Das ermöglicht dem Seilzweiten zu essen, trinken, den Standplatz zu organisieren usw. Fangstoßwerte werden viel diskutiert sobald man von selbstblockierenden Sicheungsgeräten spricht; ich sage dazu nur, dass ich mir darum keine Sorgen mache, solange ein gutes Seil benutzt wird, ein ordentlicher Standplatz und gutes Seilmanagement vorhanden sind.

- Die Sicherungsroutine des Vorsteigers am Ende der ersten Seillänge läuft wie folgt ab:

1. Platziere eine super-solide Eischraube und sichere dich mit einem Mastwurf am oberen Loch der Schraube. (BD Schrauben haben zwei Löcher am Schraubenkopf). Gib das Kommando “Stand!”.
2. Platziere eine weitere super-solide Schraube höher über der ersten. Befestige dich auch an dieser am oberen Loch mittels Mastwurf. Straffe das Seil zwischen den Schrauben etwas.
3. Ziehe das Seil rauf und sichere den Nachsteiger mit einem ATC-Guide am unteren Karabiner-Loch der unteren Schraube nach (ja, das spielt wirklich eine Rolle!). Schieße das Seil ordentlich auf einem Fuß oder locker neben dir auf, wenn du klug warst und eine Höhle oder eine ähnliche Möglichkeit nutzt um dich zu schützen. (Das solltest du immer tun; Sei nicht ganz wie die Briten/Amerikaner und stell dich genau in die Fallinie des Eises das dein Vorsteiger runterhaut)
4. “Nachkommen!” kannst du rufen, aber hauptsächlich solltest du nun wie verrückt und energisch am Seil ziehen um klarzumachen, dass du den Seilzweiten in der Sicherung hast. Der sollte schon so beim zweiten ruppigen Zug am Seil losklettern. Tut er das nicht handelt es sich um die Straftat “Management des losen Seils am Stand” von ihm und wird mit einem Bier geahndet)
5. Während der Zweite nachsteigt baust du die Abalakoveissanduhr. Ich benutze am liebsten Reepschnur um die Abalakovs für den Abstieg zu fädeln, nicht das Seil. Das hält die Reibung niedrig (verklemmte Seile sind wirklich, wirklich scheiße wenn du nachts abseilst), und außerdem ergibt die Reepschnur eine gute Selbstsicherungsmöglichkeit während des Abstiegs (so spart man wiederum Zeit in der Route…). Stelle die Abalakov so weit es geht fertig. Eigentlich sollte es auch kein Problem sein sie komplett einzurichten, außer der Seilzweite fliegt zu dir rauf. Wenn du sie doch nicht fertig bekommst macht dein Seilpartner das.
6. Der Zweite kommt zum Stand. Befestige ihn zunächst mittels Mastwurf an der Abalakov und dann am unteren Karabinerloch der oberen Schraube. Achte dabei darauf alles ordentlich und organisiert zu halten, sodass einerseits dein Seil (das Seil des Vorsteigers) frei laufen kann und andererseits genug lockeres Seil bleibt um den Seilzweiten, wenn du ihn aus dem ATC aussicherst, mittels Mastwurf im unteren Loch der unteren Scharube festmachen zu können. Jetzt hast du drei bombenfeste Sicherungspunkte im Eis.
7. Zügiges Austauschen des Materials (der Nachsteiger sammelt Schrauben und Expressschlingen separat ein, lasst die Exen nicht an den Schrauben, das ist langsam). Dann den Vorsteiger einsichern und los geht’s!
8. Sobald der Vorsteiger zwei oder drei gute Schrauben gesetzt hat entfernt der Seilzweite eine Schraube des Standplatzes. Sobald der Vorsteiger vier Schrauben drin hat entfernt der Nachsteiger alle Standplatzschrauben. Er ist immer noch an der Abalakov gesichert (ich benutze 7mm Reepschnur dafür).
9. Wenn das Kommando “Stand!” vom Vorsteiger kommt, oder aber sobald nur noch wenige Meter Seil am Stand sind, schlüpft der Seilzweite aus der warmen Sicherungsjacke und ist schon komplett fertig um loszuklettern wenn sich das Seil strafft. Er muss sich nur noch aus der Abalakov klippen und ist in weit weniger als 60 Sekunden, eher 0 Sekunden, unterwegs.

Ich habe auch schon viel zu viel Zeit damit verbracht über den Abstieg nachzudenken, das werd ich demnächst mal erläutern. Aber da ihr schon alle Abalakovs gebaut habt sollte der Abstieg sehr schnell gehen, aber nicht zu schnell…HaHa!

Keiner der Wechsel am Stand sollte länger als fünf Minuten dauern. Bei einer sechs Seillängentour verschwendest du mindestens schon eine ganze Stunde wenn jeder Wechsel 15 Minuten dauert. Die meisten Seilschaften brauchen eine ganze Ewigkeit beim Wechsel am Stand. Tut richtig weh da zuzuschauen. Es ist eine andere Sache wenn man in einer drei Seilllängentour in der Sonne rumgammelt, aber selbst in solchen Touren bin ich, wenn möglich, lieber zügig oben und wieder unten. Das ist gutes Training für lange Routen oder Kombinationen von Routen und man wird nur besser im Schnellklettern wenn man die nötigen Systeme immer wieder einsetzt und damit übt.

Der Zweite muss zwar ein bissl mit dem Seil am Stand kämpfen [Anmerkung: Seil liegt falsch herum weil nicht im Wechsel geführt wird], aber mit einem selbstblockierenden Sicherungsgerät ist das OK.

Ich hab jetzt angefangen zwei superleichte Rucksäcke in langen Touren zu benutzen (leider hatte ich meinen in Norwegen vergessen), Vorsteiger und Seilzweiter haben so jeder eine gute leichte Jacke, etwas Flüssigkeit und zu Essen, Stirnlampe usw. dabei. Das ist meist besser als ein schwererer Rucksack für den Seilzweiten. Außerdem hat der Seilzweite meist noch die Abseilreepschnur im Rucksack um am Stand keine Verwirrung zwischen den Seilen zu bekommen. Die Eistour bei der mich eine leichte Jacke, 250ml Wasser und ein Riegel im Vorstieg wirklich stören würden, muss ich noch finden. Ok, vielleicht in Spray on. Da wäre es mit Sicherheit härter. Aber in normalen Eistouren nicht.

Wiederhole alles bis du am Ende der Tour angekommen bist.

Diese Tips setzen voraus, dass der Seilerste zwei oder mehrere Seillängen hintereinander vorsteigt. Ich wechsele beim Eisklettern eigentlich nie zwischen Vor- und Nachstieg außer es ist wirklich warm, die Kletterei leicht und ich muss muss nicht im geringsten auf die Zeit achten. Der Seilzweite sollte angestrengt und nach Luft schnappend am Stand ankommen. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt für ihn (oder sie) in den Vorstieg zu gehen, außerdem wird der Vorsteiger wahrscheinlich anfangen zu frieren. In Norwegen hat Andreas eine ganze Tour lang geführt und ich bekam zwei häßliche ab. Hat gut funktioniert.

Beachte dass zur Selbstsicherung am Stand keine Reepschnüre oder Schlingen verwendet werden. Knoten in Schlingen und Reepschnüren ziehen sich superfest wenn sie einmal belastet werden und sind dann nutzlos für den Rest der Kletterei. Wenn man das Seil benutzt um sich direkt an den Sicherungspunkten zu befestigen hat das zusätzlich den Vorteil, dass der Fangstoß enorm reduziert wird, wenn der Vorsteiger mal in den Stand fliegt. An Kräfteausgleich glaube ich mitterweile nicht mehr wirklich (lange Geschichte, aber grundsätzlich lässt sich das ganze in realen Klettersituationen nicht richtig umsetzen). Ich hab am liebsten mindestens zwei bombenfeste Schrauben als Stand und hintersichere das mit einer soliden Abalakov. Benutzt man das Seil zur Selbstsicherung können die Schrauben 30cm nahe zusammen oder auch 3m weit auseinander sitzen, was deutlich flexibler und schneller ist und man muss sich nicht mehr mit gefrorenen Knoten in Schlingen rumschlagen!”

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S`isch guet gsi! http://robertheldt.de/sisch-guet-gsi/801/ http://robertheldt.de/sisch-guet-gsi/801/#comments Mon, 01 Mar 2010 22:21:50 +0000 Bert http://robertheldt.de/?p=801 Drei Tage Kurzurlaub liegen hinter mir. Ziemlich spontan hab ich mich mal wieder ins schweizerische Graubünden begeben um die Berge nahe Davos per Ski unsicher zu machen.
Nach 20cm Neuschnee und mäßiger Lawinengefahr war am Freitag Vorsicht bei der Tourenwahl angesagt. Locker eintraben und frische Luft schnappen war der Plan. Eins der Ziele wurde erfüllt, frische Luft geschnappt. Doch angesichts der Powdermengen die gespurt werden mussten war es eine eher anstrengende Eingehtour die auf Grund von Wetterwechsel noch vor einem Gipfelerfolg am Sentischhorn beendet werden wollte. Die Powderschwünge im untersten Teil der Abfahrt trösteten aber über alles hinweg. Am Samstag gab es dann mehr Sonne und, bedingt durch die weiterhin mäßige Lawinengefahr, eine Tour von Monstein Richtung Älplihorn. Durch ein langes Tal gings stetig hinauf und die kaum verspurten Abfahrtshänge ließen mein Freerideherz im Anschluss höher schlagen ;-) !
Am gestrigen Sonntag sollte dann endlich ein Gipfeltag sein. Immer noch waren die Bedingungen nicht einfach einzuschätzen und schon umgekehrte Tourer, die über grausame Verhältnisse berichteten, machten wenig Mut. Einen Versuch gab`s trotzdem. Und er sollte sich auszahlen. Der windgepackte Schnee bildete eine gute Unterlage um zügig voran zu kommen und auch der anfangs teils heftige Wind wurde ruhiger. Nach 2h Aufstieg und Skidepot am Vorgipfel des Baslersch Chopf gings zu Fuß zum Hauptgipfel. Der zu bewältigende kurze Gipfelgrat ließ Bergsteigfeeling aufkommen und in Kombination mit dem Blick vom Gipfel machte das alles richtig Lust auf mehr alpine Abenteuer…mal sehen was die Zukunft bringt!

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Le Vol du Mt. Blanc http://robertheldt.de/le-vol-du-mt-blanc/718/ http://robertheldt.de/le-vol-du-mt-blanc/718/#comments Sat, 20 Feb 2010 23:08:18 +0000 Bert http://robertheldt.de/?p=718 Der Flug vom Mt. Blanc. Wahnsinns Bilder aus fantastischen Perspektiven. Enjoy!

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Der gezeigte Aufstieg zum Gipfel des Mt. Blanc erfolgt zunächst per Seilbahn zur Aiguille du Midi und folgt dann dem häufig “Les trois Mt. Blanc” (“Die drei Mt. Blancs” bzw. “Die drei weißen Berge”) genannten Weg über die N-Flanke des Mt. Blanc du Tacul, weiter über den Mt. Maudit und schließlich auf den Gipfel des Dachs der Alpen. Der Flug ins Tal von Chamonix zeigt den beschriebenen Aufstiegsweg aus einer fantastischen Perspektive sowie einige der bedeutendsten umliegenden Berge. Beeindruckend finde ich die Luftaufnahmen der Bergstation der Aiguille du Midi. Diese befindet sich auf einer Höhe von 3842m ÜNN. Die hinaufführende Seilbahn wurde schon 1955 eröffnet und war damals die höchste der Welt.

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Will Gadd – Einfache Eisklettertricks http://robertheldt.de/will-gadd-einfache-eisklettertricks/779/ http://robertheldt.de/will-gadd-einfache-eisklettertricks/779/#comments Tue, 16 Feb 2010 14:07:09 +0000 Bert http://robertheldt.de/?p=779 Seit einer Weile lese ich Will Gadds Blog. In einem seiner letzten Beiträge gibt er einfache und somit hilfreiche Tipps zur Verbesserung der persönlichen Eisklettertechnik. Hier möchte ich euch nun meine Übersetzung anbieten, denn gute Technik heißt auch Sicherheit im Eis!

Will Gadd:

“… Ich liebe es an Technik und Tricks für das Bewegen im Eis zu arbeiten und darüber zu grübeln wie man es mit einer höheren Sicherheitsmarge und weniger Kraftaufwand realisieren kann. Hier sind ein paar Dinge die ich oft sehe und über welche ich nachgedacht habe:

1. Wenn dir oft ein Eisgerät stecken bleibt, dann platzierst du sie wahrscheinlich auf gleicher horizontaler Höhe. Mach das nicht! Du verschwendest Kraft, Zeit und beim Vorsteigen wirst du viel Sicherheit einbüßen, weil du das Gerät aus seiner seitlichen Position wieder heraushebeln musst. Platziere deine Geräte ungefähr in 30-60cm vertikalem Abstand und schulterweit oder besser schmaler in horizontalem Abstand.

2. Richte dich komplett auf und drücke deine Hüften ans Eis um den “Aufstehteil” einer Bewegung zu beenden. Die meisten Kletterer tun dies nicht und müssen so mehr ihres Gewichts mit den Armen halten.

3. Wenn du dicke Arme bekommst obwohl du kein kompletter Anfänger bist liegt es sehr wahrscheinlich daran, dass du deine Füße nicht auf der gleichen horizontalen Höhe hast und/oder dein Tritt unsicher ist. Gutes Treten ermöglicht ein entspannteres Greifen der Geräte! Wenn ein Fuß tief steht und du auf dem anderen aufstehst wird der tiefe Fuß seinen Halt verlieren und du in eine instabile Position geraten. Trete doppelt so häufig wie du deine Geräte platzierst!

4. Schau dir das Eis an. SCHAU dir das Eis an! Ich kann innerhalb eines Zyklus “Einschlagen der Eisgeräte und Platzieren der Füße” sagen, wie erfahren ein Eiskletterer ist. Schlage in Ecken des Eises, Vertiefungen, zwischen Eiszapfen und trete auch solche Stellen. Aber auch wenn du dies schon weißt wirst du es nicht richtig machen, wenn du dir das Eis nicht bei jedem Schlagen und Treten genau anschaust.

5. Halte deine Ellenbogen beim Schlagen hoch, sowie die Haue, Kopf und Schaft des Geräts in Linie mit deinem Handgelenk, Unter- und Oberarm. Es geht darum die Haue schnell und präzise zu bewegen. 99% der Leute ziehen ihre Ellenbogen beim Schwingen herunter, verschwenden somit Kraft und verlieren an Genaugkeit sowie gewonnener Höhe bei jedem einzelnen Schlag. Noch schlimmer ist der “Chicken Wing” (Hühnerflügel) Schlag mit einem zur Seite außen und auf etwa Schulterhöhe gehaltenen Ellenbogen.

6. Wenn du ein besserer Eiskletterer werden willst dann häng dir ein Seil in ein vertikales Stück Eis und klettere es viele viele Male. 200 Mal oder mehr. Mit und ohne Steigeisen, einem oder keinen Eisgerät… Viele Eiskletteraspiranten verlassen den Sport wieder weil sie sich an einem Wochenende vier Seillängen höchgequält und den Arsch abgefroren haben. Geh wie verrückt Topropeklettern! Dann wirst du zügig führen, schnell nachsteigen und bei der ganzen Sache auch sicher unterwegs sein. “

Will hat auch ein modernes Lehrbuch für Eis- und Mixedklettern sowie das Drytooling verfasst. Jedem der sich für diese Spielarten des Kletterns interessiert kann ich es nur wärmstens empfehlen. Einfach und aus einer sehr persönlichen Perspektive geschrieben liest es sich schnell weg und man hat den Eindruck seinen persönlichen Coach dabei zu haben. Zu finden in den einschlägigen Buchbezugsquellen ;-) . Und jetzt viel Spass beim Verbessern der Eistechnik!

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Peuterey Intégrale http://robertheldt.de/peuterey-integrale/597/ http://robertheldt.de/peuterey-integrale/597/#comments Mon, 08 Feb 2010 22:16:21 +0000 Bert http://robertheldt.de/?p=597 Mit dem Video dieser Traumtour eröffne ich die neue Kategorie “Bewegte Bilder”. In Zukunft möchte ich darin sehenswerte Videos posten. Viel Spass beim Schauen!

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Felswahnsinn in Spanien http://robertheldt.de/felswahnsinn-in-spanien/227/ http://robertheldt.de/felswahnsinn-in-spanien/227/#comments Mon, 01 Feb 2010 09:12:06 +0000 Bert http://robertheldt.de/?p=227 Ein Beitrag der schon lange halbfertig unter meinen “Entwürfen” lag und nun doch endlich mal rausgeht! Viel Spass!

Das 1. Advents-Wochenende des Jahres 2008 sollte ein bedeutendes sein. Es war das Wochenende, an dem ich zum ersten Mal nach Spanien reiste. Eine tolle Sache so ein Kurzurlaub. Was das Ganze für mich interessant macht, wissen die meisten von euch. Fels! Fels der auch zu dieser Jahreszeit beklettert werden kann. Und zwar ohne große Kälte einstecken zu müssen!

Über Spanien und das Klettern dort wußte ich allein, dass es gut sein sollte. Namen wie Siurana und Rodellar hatte ich schon oft gehört, angepriesen als Top-Sportklettergebiete, doch selbst einmal dort zu klettern, daran dachte ich auf Grund meiner Vorliebe für Frankreich noch nicht.

Gedanken wie “Andere drücken sich monatelang in Spanien rum” und “da muss ich doch auch mal hin” schossen mir durch den Kopf, als ich ziemlich spontan die Chance bekam, nach Katalonien zu reisen und buchte am 20. November vorfreudig meine Flüge, Bus und Bahn: Donnerstag, 27. November: Jena-Reus. Montag, 1.Dezember: Girona-Jena. Die drei Tage dazwischen sollten zu drei meiner besten und aufregendsten Klettertage werden!

Doch zunächst will ich umreissen wie es dazu kam, dass ich zu Beginn des Winters mit einem Engländer zu einem Amerikaner reiste, welcher in Spanien lebt. ;-)

Erster Grund. Natürlich war es mittlerweile deutlich kälter geworden. Das soll nicht heißen, dass man sich in Franken und auch am Hülloch nicht mehr die Finger langziehen könnte, doch in wärmeren Gefilden sollte das Gezerre mit noch mehr Spass verbunden sein. Und Sonne tut dem Gemüt, zumindest meinem, unheimlich gut.

Zweiter Grund. Dazu muss ich etwas ausholen. Unser “Guide” Michael kommt aus den USA, lebt aber schon seit mehreren Jahren in Europa. Zunächst lebte er in Spanien, um dann für eine Weile in Jena zu arbeiten und wohnen. Hier haben wir uns auch kennengelernt. Natürlich durchs Klettern. Gemeinsam waren wir des Öfteren auch in Franken. Nun hatte er sich aber doch wieder in den Süden, zurück nach Spanien, verdrückt. Dies kann man gut nachvollziehen, wenn man bedenkt, dass Spanien als eins der besten, wenn nicht das beste “Kletterland” Europas gilt. (was ich jetzt im Nachhinein weiß und bestätigen kann)

Er kennt sich also gut aus im Kletterparadies, hat dort eine Wohnung nahe Barcelona, ein Auto und hatte uns alle eingeladen ihn doch mal auf einen Klettertrip zu besuchen, als er mal wieder arbeitstechnisch in Jena war. Da ich eh nicht genug Fels unter die Finger bekommen kann, und mir dachte, wenn du es jetzt nicht machst, dann machst du es nie, hatte ich also gebucht.

Dritter Grund. Matt. Eigentlich Matthew. Er ist ein in der Schweiz lebender Engländer, der hier in Jena grad seinen Doktor macht und es liebt stundenlange Diskussionen mit Michael zu führen. Über so gut wie alles. Von Politik über Religion bis hin zur Wissenschaft. Kletterer ist er natürlich auch, wobei, man sollte wohl eher sagen, dass er Boulderer ist.
Matt hatte also, auch auf Grund der Einladung Michaels, seine Reise gebucht und da ich kurzfristig erfahren hatte, dass meine Uni Woche auf Grund des Ausfalls zweier Veranstaltungen deutlich kürzer werden würde, hatte ich mich ihm ganz einfach angeschlossen.

Los gings also. Zunächst per Zug von Jena nach Frankfurt Main Hauptbahnhof. Von hier nach Frankfurt Hahn per Bus und zuletzt von Hahn per Billigflieger nach Reus. Dort, auf dem nach Michaels Worten “greatest climbing airport in the world” wurden wir von ihm in Empfang genommen und sogleich gings mit seinem 300€ Golf II ins erste Klettergebiet! Wobei die Kiste erstmal rumzickte und nicht anspringen wollte. “Na das kann ja was werden”…dachten wir uns so.

Siurana sollte unser erstes Ziel sein und nach einer kurzweiligen Fahrt waren wir auch schon dort. Vor lauter Felsen fiel mir fast die Kinnlade bis aufs Bodenblech des Wagens. Wahnsinn was es dort an Wänden gibt! Alle hoch und aus feinstem rot-orangenen und blau-grauen Kalk. Geniale Farben! Das herbstliche Laub auf den Bäumen machte die Abendstimmung und den Blick von dem auf einem Plateau gelegenen Siurana, runter auf die Felsriegel, perfekt.

Blick auf die Felsen Siuranas

Blick auf die Felsen Siuranas

Die Zeit bis zum Schlafengehen verbrachten wir in der Bar des einzigen Campingplatzes. Trotz der Jahreszeit trieben sich hier noch einige hartgesottene Kletterer rum. Ziemlich internationales Publikum. Bei einem heißen Tee, Bier und hausgemachtem Omlett auf Baguette quatschten wir noch eine ganze Weile. Auf der Riesenglotze liefen die neusten Kletter DVDs und so wurden die Patscherchen schon das erste Mal schweißnass. Im Prinzip hätte es sofort losgehen können, doch es war noch eine Nacht zu überstehen.

‘Überstehen’, ist wohl auch das angebrachte Wort. Dies sollte sich aber erst am nächsten Morgen herausstellen. Michael hatte vorgesehen zu biwakieren. D. h. unter freiem Himmel zu schlafen. Da das für uns ein fast wochenendliches Ritual ist, haben wir das auch in dieser Nacht so gemacht. Die Biwakstelle haben wir also samt Schlafzeug, sprich Isomatte und Schlafsack, bezogen und uns auch nicht lange davon abhalten lassen in der schon dunklen Nacht in die kuschelige Daune zu kriechen.

Ein sagenhaft klarer, sternenausgefüllter Himmel lag über uns. Der Mond schien. Es war sehr still. Nur ein wenig Wind hörte ich durch die in unmittelbarer Nähe stehenden Bäume säuseln.
Nach dem langen Reisetag fielen meine Augen auch bald zu und ich schlief tief und fest. Bis ich dann, so gegen 5 Uhr morgens, erwachte. Empfindlich frisch war es geworden. Die unbedeckten Teile der Isomatte waren voller Reif. Die Stelle an der mein Atem gegen den Schlafsack gehaucht hatte war leicht eisig, die Füße etwas kalt. Mehr schlecht als recht verbrachte ich den Rest der Nacht bis morgens endlich die Sonne aufging.

Ihre Strahlen wärmten uns wieder etwas auf. Matt und Mike taute sie wohl eher auf, denn die Beiden hatten in der Nacht scheinbar deutlich mehr gefroren. Doch ein frisch gebrühtes Käffchen vom Gaskocher und etwas in den Magen hilft immer. Schon ist die Welt in Ordnung. Vor allem wenn ein Klettertag bevorsteht!

Vorfreude

Vorfreude

Nachdem wir also unsere Schlafstelle geräumt und per Automobil den Parkplatz unten an den Felsen erreicht hatten, hieß es das Kletterzeug zu schultern und auf Entdeckungstour zu gehen. Michael kennt sich zwar gut in Siurana aus und steuerte auch ziemlich zielgerichtet einen bestimmten Sektor an, doch ist es immer wieder wahnsinnig spannend unter den Wänden langzugehen und nach Linien Ausschau zu halten.

Und Linien (Kletterlinien oder auch Kletterwege) gibt es in Siurana ohne Ende. Für mich ist das spannende daran, eine solche Linie, welche durch natürliche Felsstrukturen vorgegeben wird, zunächst zu entdecken und zu versuchen sie von unten bis oben nachzuvollziehen. Der spannendste Moment ist dann allerdings immer der, wenn man im Topo (Kletterführer) nach der Schwierigkeit des begehrten Objekts sucht. Wenn diese dann im individuellen Bereich liegt, stellt sich Vorfreude ein. Denn das heißt man kann sich daran versuchen!

Als wir schon an unzähligen schönen Touren vorbeigelaufen waren, hatten wir endlich Michaels Sektor erreicht. Er lag in der Sonne. Die Wand war hoch, ziemlich hoch sogar, und senkrecht bis leicht überhängend. Feinster rauher Kalk. Gemütliche Atmosphäre. Hier ging’s also los. Eine 6c+ zur Eingewöhnung.

Während Michael und Matt die Tour kletterten hatte ich schon mal fix einen weiteren, kleinen Schlenker an die benachbarten Sektoren gemacht. Denn gleich um die Ecke war sie, La Rambla. Eine weitere der weltweit schwersten Klettertouren. Versucht man das Ende der Tour zu erspähen drückt es einem den Kopf schon arg in den Nacken. Genau so, wie es Realization in Céüse getan hatte, vermittelt einem auch diese Tour den Wahnsinn des High-End Bereiches im Sportklettern. Selbst als ambitionierter Felsturner, kann man sich nur schwer vorstellen, wie ein Mensch da oben ankommen kann…einfach nur abgefahren.

Zukünftige Spielwiese für Adam Ondra?

Zukünftige Spielwiese für Adam Ondra?

Aber zurück zur Aufwärmtour, meinem ersten Weg in Spanien! 6c+, “immerhin 8-”, dachte ich mir, “schaun wir mal”…und kletterte los. Wie so oft beim ersten Weg des Tages, fühlte sich das alles andere als solide an, doch nach einer Weile und etwas Kampf an der Crux, konnte ich mit dem Clip des Umlenkers in ca. 25m Höhe den geglückten Onsight-Versuch abschließen. Ein toller Urlaubsstart!

Michael in einem seiner Projekte

Michael in einem seiner Projekte

Nachdem dann Michael eines seiner Projekte probiert hatte, war es an mir die nächste Tour auszusuchen. Suchen musste ich allerdings nicht lange, denn schon als wir im Sektor angelangt waren, hatte ich einen tollen langen Weg entdeckt. Unten senkrecht, fast leicht liegend, und oben ein schön ausladender Überhang. Michael, fungierend als wandelndes Topo, gab 7a+ als Schwierigkeit an. “Genau richtig”, dacht’ ich, und stieg kurz darauf ein.

Schöne nicht all zu schwere Züge zu Beginn, eine schwerere Boulderstelle bei der es etwas an Tritten mangelte in der Mitte und dann an großen Griffen durch den Überhang zum Umlenker in ca. 25m Höhe. Eine tolle Kletterei! Und auch die sollte mir onsight gelingen!

Im Onsightrausch

Im Onsightrausch

Vorm Dunkelwerden konnte ich dann noch eine weitere 7a onsight bezwingen und war somit überglücklich über diesen ersten Klettertag in Spanien!

Da es langsam dämmerte machten wir uns los um noch etwas Verpflegung zu shoppen und uns eine Bleibe für die bevorstehende Nacht zu suchen. In Cornudella klapperten wir also ein, zwei Tante Emma Lädchen ab. Dabei traf Michael zwei alte Freunde wieder, die er schon mehrere Jahre nicht mehr gesehen hatte. Kletterer natürlich. Ehe Matt und ich uns versahen, denn wir standen jedesmal gemeinsam dumm da, wenn Spanisch geredet wurde, waren wir auch schon zum Abendessen und zu einer Übernachtung bei den Freunden eingeladen. Toll!

Katalanische Produkte, vor allem Olivenöl, und von den Gastgebern hausgemachtes Tofu zu Gemüse und Reis standen auf dem Plan. Sehr lecker!
Am nächsten Morgen dann leichte Enttäuschung auf Grund des schlechten Wetters. Grauer Himmel, immer wieder Tropfen und für katalanische Verhältnisse große Kälte.

Für Michael war die Lösung des Problems klar. Sie hieß: Santa Linya! Nach eineinhalb Stunden Autofahrt durch das ländliche Katalanien kommen wir an die gigantischste Klettergrotte die ich bis dato gesehen habe.

Santa Linya

Santa Linya

Kaum aus dem Auto rausgeklettert, schüttele ich Edu Marin die Hand, mit welchem Michael kurz gequatscht hatte. Er sollte nicht der einzige Topkletterer sein, der auf Grund der miesen Bedingungen in allen anderen Nachbargebieten in die riesige outdoor-Kletterhalle in Santa Linya kam. Auch Dani Andrada tauchte nach einer Weile auf und viele viele weitere saustarke Leute.

Warum dieser Ansturm von Topathleten? Diese Frage klärte sich mir sofort, als ich am tiefsten Punkt der Grotte stand und rauswärts schaute. Ein riesiges Dach, gespannt wie ein Regenbogen, tat sich vor mir auf. “Klettern, da durch”, irre! Scheinbar der richtige Spielplatz für die Klettermutanten unseres Planeten. Das waren sehr motivierende und inspirierende Momente dort. All die starken Leute zu sehen, die es echt drauf haben, Schweres ganz leicht aussehen zu lassen.

Für mich machten nicht nur die Neigung und Größe der Grotte, sondern zusätzlich auch die ungewohnten Sintersäulen und die Atmosphäre das Klettern dort zu etwas Besonderem.

Da ziemlich viele der etwas leichteren Touren unter Dauerbesetzung lagen, drängte Michael zur Erwärmung in eine 7b in Mitte der Grotte. Die Kälte machte mir zu schaffen, meine Finger waren saukalt. Drei vier Züge und schon spürte ich die Griffe nicht mehr unter meinen Händen. Der erste Versuch ‘aus der Kalten heraus’ konnte eigentlich auch nichts werden. Also stieg ich ziemlich hoffnungsvoll ein zweites Mal ein und konnte die Tour dann auch am Umlenker beenden.

7b zum Aufwärmen?

7b zum Aufwärmen?

Zwischen Teekochen und Aufwärmen am Lagerfeuer versuchte ich mich dann noch an einer 7b+/c. Eine tolle, technisch anspruchsvolle Tour an und zwischen zwei Sintersäulen in leicht überhängendem Gelände. Der Onsightversuch, zugegebenermaßen ein sehr optimistisches Unternehmen, ging natürlich nicht nach ganz oben. Relativ früh musste ich passen. Die Kletterei an den Sintern war ungewohnt und erfordert neue Techniken. Im zweiten Versuch konnte ich bis auf einmal Sitzen alles klettern. Projekt für einen Besuch im nächsten Jahr!?

Nach der Anstrengung ging’s dann mit dem Auto nach Margalef, unserem Ziel für den dritten Klettertag. Im Kletterer-Refugio kochten wir uns ein leckeres Abendbrot und versuchten später zwischen schnarchenden spanischen Kraxlern Kraft für den nächsten Klettertag zu schöpfen.

Am Morgen, als wir uns aus unseren Schlafsäcken schälten, erklärte Michael sein Vorgehen gegen den Oberschnarcher, der genau neben ihm gelegen hatte und nicht nur ihn wachgehalten hatte. Die Details verrate ich allerdings nicht, nur soviel: Ich hätte nicht neben ihm schnarchen wollen! Michael ist Ex-Ringer! ;-)

Beim Frühstück machte sich dann gute Laune breit! Die Sonne lachte vom blauen Himmel herunter und versprach einen tollen, wärmeren Tag. Wir trödelten nicht lange und bald schon konnten wir, am 1. Advent, oberkörperfrei eine tolle 7a hochturnen, um etwas in Schwung zu kommen. Die Aussicht ins Landesinnere war der Wahnsinn, die Kletterei vom Feinsten!

Aufwärmen in Margalef

Aufwärmen in Margalef

Weiter ging`s dann zu einer netten 7b. Als nett bezeichne ich sie, weil sie mir in einem irren Flash-Versuch gelang. Und das am dritten Tag. Ich war hin und weg…

7b Flash ;-)

7b Flash ;-)

Michael würde die Route wahrscheinlich eher als unfreundlich bezeichnen. Irgendwie hatte die Tour etwas gegen ihn und daraufhin hatte auch er etwas gegen die Tour. So kam es sogar zu einem etwas lauteren Streitgespräch zwischen den Beiden. Dabei hatten sie sich wahrscheinlich darauf geeinigt, dass sie ihn dann doch mal fix hochlässt und er sie im Gegenzug danach nie wieder anfasst. ;-) lol.

Michael im Einklang mit der biestigen Tour

Michael im Einklang mit der biestigen Tour

Matt, wie gesagt Boulderer und auf der ewigen Suche nach Ausdauer, haben Michael und ich dann im wahrsten Sinne des Wortes ‘hochgebrüllt’! Ich glaube, dass ich noch nie die Gelegenheit hatte zu beobachten, wie jemand, der schon soooo Platt war, durch zwei wie am Spieß brüllende Bimbos dermaßen motiviert wurde, dass er doch noch am Umlenker ankam! Eine satte Gruppenleistung die zu allem Überfluss auch gleich noch die entsetzten Blicke der stumm dastehenden Spanier auf uns zog. Eine Comicbuch-Szenerie.

Matt holt alles aus sich raus

Matt holt alles aus sich raus

Hinzu kam dann, dass wir uns als nächste und letzte Tour dieses wirklich fetten Klettertrips das Projekt von einem der Spanier rausgesucht hatten. Die Antwort auf Michaels Nachfrage, ob wir denn mal in den Weg reinschauen dürften, was ja eigentlich rein Formsache ist und sonst die natürlichste Sache der Welt unter den ‘Sporthängern’, wurde dann auch erst heiß unter den anwesenden Spaniern ausdiskutiert. Immerhin hingen ja sein Expressschlingen in der Tour, meinte wohl seine Freundin. Letztendlich hatten wir also großes Glück die Erlaubnis zum Einstieg zu bekommen. Als ich nichtsverstehend, fragend zu Michael blickte, rollte er nur die Augen ;-) .

Yihad hieß die Tour und war wirklich ein Traum! Etwas überhängend, circa 25m lang und charakterlich eine Ausdauertour mit Boulderstelle im ersten Drittel. Meinen Onsightversuch, der nur sehr knapp der Crux zum Opfer fiel, wurde fast ungläubig von den spanischen Kraxlern beobachtet, berichtete mir Michael im Nachhinein. Da müssen sie wohl noch ein wenig üben dachte ich mir und grinste, angesichts des Spektakels um die “Anfassgenehmigung”, etwas in mich hinein.

Auf jeden Fall wurde es langsam kälter und die Spanier packten sich in ihre polarkreistauglichen Daunenjacken. Der richtige Zeitpunkt für uns noch einmal die letzten Kräfte zu mobilisieren. Unter Einsatz meiner letzten Körnchen holte ich mir dann im zweiten Versuch auch noch diese 7b+ ab und kann eigentlich heute noch nicht fassen in welch außerordentlich guter Form ich war.

Mein erster Versuch in Yihad

Mein erster Versuch in Yihad

Auch Michael holte sie sich und ließ neben viel Muskelkraft noch eine ordentliche Menge Sohlengummi in der Tour!

Damit kletterte Michael noch 7b+!

Damit kletterte Michael noch 7b+!

Nach diesem letzten und überaus erfolgreichen Klettertag, hieß es nun Abschied zu nehmen, von den Felsen und der Ruhe in den Klettergebieten. Mit dem Gölfer ging’s binnen zwei Stunden nach Hause zu Michael.

Das Mobil an typisch katalanischer Tanke

Das Mobil an typisch katalanischer Tanke

Er wohnt im Speckring Barcelonas, eine Zugstunde entfernt vom Zentrum. Seine Wohnung, die er in etlichen Arbeitsstunden teilsaniert hat, wartet mit einem großen Highlight auf die Besucher. Eine riesige Dachterasse über den Straßen der Viertels. Leider war’s bei unserem Besuch etwas zu kühl, doch im Sommer lässt es sich darauf sicherlich sehr schön draußen sitzen!

Nach einer warmen Dusche und einer kurzen Shopping Tour für’ s Nötigste konnten wir dann endlich das lang ersehnte und verdiente Feierabendbierchen, sowie eine ordentlich dicke Pizza verschlingen! Die vergangenen Erlebnisse ließen wir beim Bilderbegutachten und weiteren Bierleins noch einmal Revue passieren. Ehe wir uns versahen, war es auch schon Zeit an den nächsten Tag zu denken und in die Koje zu verschwinden.

Als der Wecker am nächsten Morgen klingelte, wünschte ich mir eher ins Bett gegangen zu sein. Doch es nützte nichts und die Reise würde eh genug Zeit zum Schlafen bieten.

Michael begleitete uns auf der ersten Etappe unserer Heimreise. Mit dem Zug ging’s zum Busshof. Hier verabschiedeten wir uns dann und versprachen bald wiederzukommen, ins Kletterland Spanien!
Dieses verließen wir zweienhalb Stunden später per ‘Werbebomber’ vom Flughafen Girona, um irgendwann im halb verschneiten Hahn zu landen. Den Bus nach Frankfurt bekamen wir nur ganz knapp, was ein lachendes und ein weinendes Auge zu Folge hatte. Gut war natürlich, dass wir den Bus auf Grund eines 400m Flughafen-Menschen-Hindernislauf-Sprints bekommen hatten, schlecht nur, dass wir geschlagene zwei Stunden im Gang auf dem Boden sitzen mussten…naja, Hauptsache ‘hemm’.

Die Zugfahrt war dann wieder viel entspannter und nach vorauszusehenden Verspätungen waren wir nach rund 13 Stunden Reise auch wieder in Jena angelangt, zurück von einem wahrlich genialen, wenn nicht dem genialsten Klettertrip überhaupt!

Ganz zum Schluss möchte ich mich noch bei Michael für dieses tolle Wochenende bedanken und ich hoffe wir sehen uns, egal ob in Spanien oder sonstwo, bald wieder!

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