Gestern Skitour, heute krank…
Hi Leute! Wie angedacht waren Jean-Nico und ich gestern auf Skitour. Trotz der doch guten Neuschneemengen war das Lawinenrisiko auf einem vertretbaren Niveau von 2 und so sprach nichts dagegen, mal wieder die Felle auszupacken.
Ziel unserer Tour war die Ueberquerung der ‘breche Puiseux’, einem kleinen Sattel in den Felsen der ‘Périades’. Um erst eimal auf Hoehe zu kommen nutzten wir die Bahn der Aiguille du Midi (3800m). Von dort sind wir ueber eine Variante des ‘Vallée Blanches’ bis auf Hoehe des ‘Salle à manger’ gepowdert, auf 2400m. Hier galt es die Felle anzulegen und zunaechst den Périades Gletscher hinauf zu tigern um unter das SW-Couloir zu gelangen.
Die Ski auf dem Rucksack, ging’s dann das Couloir zu Fuss hoch. Steigeisen waren dafuer nicht noetig, dafuer aber um so mehr Power um die Spur neu anzulegen. Da JN auch schon auf dem Gletscher spuren musste, er ist ja immerhin schon gut akklimatisiert , versuchte ich wenigstens hier meinen Beitrag zu leisten. Abwechselnd kaempften wir uns bis auf ca. 50m unterhalb der Scharte. Dort kamen wir dann auf Grund von angewehtem sehr tiefen Schnee nicht mehr richtig weiter, sodass zwei andere Skitourer zu uns aufschlossen. Gemeinsam konnten wir uns dann zur Scharte auf 3400m durchwuehlen wo wir etwas spaet, naemlich erst um 16Uhr ankamen. Dies beunruhigte alle ein wenig und so beeilten wir uns um nicht noch weitere Zeit und Sicherheit zu verlieren.
Von der Scharte aus seilten wir 50m ab und gelangen so auf den ‘Mont Mallet’ Gletscher. Dieser liegt zwischen den Périades und den ‘Grandes Jorasses’, die ich noch nie aus dieser Naehe gesehen hatte. Die Grandes Jorasses, fuer alle denen der Name nichts sagt, ist eine der drei groessten Nordwaende der Alpen. Routen von 1100hm ziehen durch diese scheinbar unnahbare Bastion aus Fels und Eis.
Nachdem wir uns wieder zum Powdern bereit gemacht hatten, fuhren wir zunaechst im Schneepflug und angeseilt ueber den oberen Teil des Gletschers ab. Grosse Loecher und Spalten, die manchmal kaum auszumachen sind, mussten ueber Schneebruecken passiert werden! Ganz schoen aufregend.
Als wir dann endlich am im Abfahrtssinne linken Gletscherrand angekommen waren, konnten wir die Seile wegpacken und einen halben Meter Powder geniessen. Trotz der Muedigkeit und den schweren Rucksaecken konnten wir die ersten vier Spuren durch den Neuschnee ziehen! Einfach nur fett!
Weiter nun ueber den ‘Leschaux’ Gletscher, vorbei an den Petites Jorasses und den ganzen anderen grossartigen Gipfeln, auf das ‘Mer de Glace’ und richtung Tal. Ein 20 minuetiger Gegenanstieg zur ‘Cabanne des Mottets’, in Naehe der ‘Montenvers’ Zahnradbahnstation, stellte die letzte Herausforderung vor der Talabfahrt, ueber wilde Ziehwege runter nach Cham, dar.
Die insgesamt rund 1200hm Aufstieg und ganze 3800hm Abfahrt waren der absolute Wahnsinn, aber fordern heute auch ihre Opfer. Bei schoenstem Sonnenschein, stahlblauem Himmel und tollen Schneebedingungen huete ich Bett und Huette, weil ich mir scheibar den Magen verkuehlt hab und staendig auf’s Oertchen rennen muss…
Hoffen wir, dass sich das bald gibt und ich euch weiter von tollen Touren berichten kann. Bis dahin!
25. Februar 2009 um 13:24
Bilder werden nachgereicht
06. März 2009 um 01:29
Mein lieber Scholli! Das ist ja wirklich ne schicke Unternehmung gewesen. Bist halt doch ein alter Alpinist! Da bin ich aber auf die Bilder gespannt.