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Kombilohn

Der Kombilohn ist nicht etwa eine neue Art der Arbeitsvergütung, nein, sondern eine Kletterei am Hülloch, dem Thüringer Hotspot dieser Tage. Im September habe ich diese einzigartige Kletterhöhle regelmäßig besucht um ein paar athletische Ausdauerklettereien zu versuchen. Den Kombilohn, der eine Kombination aus den zwei Touren Stolevel und Fleischerhaken ist, konnte ich allerdings nicht so schnell abhaken. Er blieb also vorerst offen und hatte “Projektstatus”. Bis zum letzten Samstag ;-) !

Olli und Thomas, frisch aus Spanien heimgekehrt, hatten Zeit für eine Session. Wir verabredeten uns kurzer Hand und los ging’s. Mein einziges Tagesziel: Abschluß des Projekts!

Nach kurzem Einbouldern und ein wenig Rumgehüpfe, um die Kälte aus den Knochen zu jagen, war’s soweit. Kurze Konzentrationsphase und auf ging’s in den immerhin schon neunten Versuch.

Die abgefahrene Boulderpassage des Einstiegs von Stolevel ging ganz gut von der Hand. Die sich anschließende Querung an Aufliegern war wie gewohnt lang und kraftraubend. Etwas skeptisch ob des Gelingens, kletterte ich an die letzte Ruheposition vor der Crux. Ein Fußklemmer rechts ermöglicht hier noch einmal ein kurzes Durchatmen. Die nächsten Züge sind durch’s Ausbouldern klar, dennoch schwierig und werden mir alles abverlangen.

Nach kurzer Besinnung starte ich durch. Mit der rechten Hand greife ich einen guten Auflieger. Links klippt und geht zu einer Leiste. Nun die rechte Hand auf einen Auflieger rechts der Leiste. Der Fußklemmer rechts wird gelöst und der Fuß wiederum weiter oben verklemmt. Links tritt unten auf Reibung. Ein dynamischer Zug führt die linke Hand an einen großen Griff inmitten der Dachpassage. Die rechte Hand greift dazu. Der linke Fuß tritt kurz zwischen um wiederum den rechten Fußklemmer lösen zu können. Ein erneuter Hook mit dem rechten Fuß ermöglicht eine eingedrehte Position und das dynamische Anspringen einer Leiste für drei Finger mit der linken Hand. Volle Spannung heißt es nun im Oberkörper. Die Beine kommen kurz und hängen in der Leere. Mit dem linken Fuß angele ich mir schnell wieder etwas Fels.
Der rechte Fuß schert vorne herum und der linke sucht auf einem kleinen Band, sehr weit links außen, Halt. Nun kann ich mit der linken Hand von der Dreifingerleiste weiterschnappen, zu einem guten Henkel weiter links auf gleicher Höhe. Kurz muss der schon heißgelaufene linke Unterarm alles Gewicht des Oberkörpers halten, sodass ich meine rechte Hand mit an den Henkel bekomme. Unter Einsatz der letzten Körnchen Kraft erreiche ich den Henkel auch mit der rechten Hand und weiß, dass ich jetzt nur noch vier Meter leicht überhängender Kletterei durchhalten muss, um den Umlenker zu klippen. Konzentriert gehe ich die letzten Züge an und kann endlich das Top einhängen!

Meine Begehung der Tour ist nichts besonderes, wären da nicht diese verflixten Zahlen, denen man als Kletterer ja doch irgendwie hinterherhächelt. Der Kombilohn checkt bei glatt neun ein und ist somit die härteste Tour meines Klettererdaseins. Das macht mich natürlich etwas stolz und freut mich ungemein, doch ist mir bewusst, dass ich diese Tour ohne die Unterstützung vieler Freunde nicht hätte begehen können. Ich möchte hiermit all denen danken, die mich auf dem langen Weg hierher in irgendeiner Weise begleitet haben!

Leider kann ich meinem Mentor der ersten Klettertage die freudige Nachricht nicht mehr überbringen. Doch ich weiß, dass es ihm gefallen hätte! Stefan, dir will ich besonders danken! Du hast mich vom Altmeister sozusagen übernommen und mir in Sachen Moral einige Lehrstunden erteilt! Am Fels sowie in den Bergen. Es war eine schöne Zeit! Ich hoffe wir kommen in Zukunft mal wieder zusammen raus an die Felsen!

Auch allen Kletterpartnern mit denen ich weiterhin unterwegs war gilt mein herzlicher Dank! Gemeinsam haben wir uns neue Schwieigkeitsbereiche erschlossen, Gebiete entdeckt und vor allem viel, viel Spass am Klettern und der Natur gehabt! Ob`s die Sessions in der Rabenschüssel oder die Fahrten nach Döbritz waren, es war immer lustig! Oder Frank?
Mittlerweile fühle ich mich in der jenaer Kletterszene wohl und habe meine “Truppe” gefunden. Ich danke auch euch für die vielen schönen Boulder- und Klettertage. Vor allem die dieser Saison! Gemeinsam sind wir ganz schön stark geworden! Und vor allem hätte ich ohne Alex die Tour noch nicht geklettert! Ich danke dir für die Unterstützung am anderen Ende des Seils! Das waren ein paar tolle Tage Klettern im September!

Alex sichert mich bei einem Versuch im Kombilohn

Ganz besonderer Dank gilt natürlich auch allen anderen, die mich in den letzten Wochen und Monaten immer wieder in den Touren am “Loch”, gesichert haben! Und Olli der meinen Durchstieg “gesichert” hat! Der Kombilohn ist auch eurer!

Mhmm…Irgendwie hört sich das fast nach nem Karriereende an, als würde ich von aufhören sprechen, oder? Aber nein! Ich bin weiter am Ball. Mal sehn was die Zukunft bringt… ;-)

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4 Antworten zu “Kombilohn”

  1. Bert sagt:

    Oh Mist! Stefan, ich hab grad deinen schönen Kommentar gelöscht, natürlich versehentlich! Hab Spamkommentare gelöscht und dabei deinen lieben Kommentar erwischt!

    Ich hatte ihn aber gelesen und mich sehr darüber gefreut!

    Vielleicht find ich ihn ja auch in irgendeinem Mülleimer wieder…

    LG,
    robert

  2. Ingolf Riedel sagt:

    Herzlichen Glückwunsch zu Deiner ersten 9?! Habe jetzt eine ganze Weile etliche Deiner tollen Berichte gelesen. Hochinteressant-wirklich eine Bereicherung. Erinnerst Du Dich an mich? Wir waren einmal ein paar Tage zusammen in GB/Wales- Weiter so und alles Gute

  3. Bert sagt:

    Hallo Ingolf! Toll dass du hier mitliest und vielen Dank für das positive Feedback! Ob ich mich an dich erinnere…? Was für eine Frage…Dank Dir konnte ich meine ersten Erfahrungen in der Vertikalen machen! Dass es einmal so weit führt, hätte ich damals nie gedacht, aber seit dem Rodel-Aus bin ich dem Bergsport schon ziemlich verfallen.

    Lass es dir besser gehn und meld dich mal wieder!Gern auch per mail…
    Liebe Grüße,
    Robert

  4. Ingolf sagt:

    Hallo Bert! So toll war das ja damals nicht. Da war ich dank Familie, Selbstständigkeit, Hausbau etc. schon ziemlich draußen aus dem aktiven Klettergeschäft. Heute sind meine Berg- und Klettererlebnisse die wichtigsten Erinnerungen die ich habe. Deswegegen wünsche ich Dir, das Du immer dran bleibst.
    Berg heil – Ingolf

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