Das letzte Wochenende habe ich zu Hause in Deutschland verbracht. Der 50. Geburtstag meiner Mutter war für mich Grund genug, einmal die heimischen Gefilde aufzusuchen. Die Strecke von Chamonix nach Rosa ist natürlich nicht unbedingt schnell zu bewältigen, trotzdem ist es immer wieder erstaunlich, wie weit man mit einem fahrbaren Untersatz in acht Stunden kommen kann.
Der Geburtstag war wieder einmal eine schöne Sache. Alle Familienangehörigen, Bekannte und Freunde waren da und es wurde wie immer kräftig gefeiert. Allerlei kulturelle Beiträge haben den Abend bereichert und als Location diente das Kunsthaus in Schmalkalden. Da meine Mutter in Schmalkalden bekannt ist wie “ein bunter Hund”, ließen sich natürlich auch zahlreiche Kollegen und Kolleginnen blicken und der Theaterverein überraschte auch noch mit einem Besuch!
Bis früh in die Morgenstunden dauerte die Party an und dementsprechend gemütlich gings am Samstag mit einem Brunch bei uns zu Hause weiter.
Am Sonntag gings dann wieder zurück nach Frankreich. Wiederum acht Stunden Fahrt. Acht Stunden Zeit um nachzudenken, in Gedanken zu versinken. Das mache ich gerne. Ich denke dann über mein Leben nach. Frage mich wie es erst ist wenn ich einmal fünfzig werde…ob ich dann auch schon so viel geschafft haben werde…oder immer noch Student bin …ob ich bis jetzt alles richtig gemacht habe oder nicht…ich suche nach Antworten…Antworten auf die Fragen “Warum ich Dinge getan habe, die man eigentlich nicht tut”…”Warum ich andere Dinge nicht getan habe, die man eigentlich tun sollte”…viele solcher Fragen beschäftigen mich dann…ich glaube man nennt das auch “über das Leben philosophieren”. Auf jeden Fall, und dies habe ich an diesem vergangenen Wochenende gelernt, kann man den Zustand des versunkenen Nachdenkens auch als “Contemplation” bezeichnen. Ein bisschen “gebeamt” muss man schon sein, so Harald (Künstler und Besitzer des Kunsthauses), um in diesem Zustand zu sein…”die Bilder die man vor Augen hat verändern dann das weitere Denken”…”das weitere Handeln”. Nun ja, contemplativ war sie also, meine Reise mit der “modernen, ottomotorgetriebenen Kutsche” zurück nach Chamonix.