Orpierre, ein Gebiet welches ich schon drei Mal besucht habe, und auch einigen unter euch bekannt sein sollte, hat mich ein weiteres Mal zu Gesicht bekommen.
Die gut gesicherten Routen und die enorme Auswahl an Klettereien in den leichteren Graden haben mich dazu veranlasst ein weiteres Mal dorthin zu Fahren. Mit von der Partie waren Irene, die österreichische Fremdsprachenassistentin aus Annecy, samt Freund Max, extra aus Wien angereist, und Clayton, US-Amerikaner aus Utah, Fremdsprachenassistent in Grenoble und begeisterter Kletterer, den ich auf dem Einführungslehrgang in Autrans kennengelernt hatte.
Am Dienstag gings von Grenoble aus los. Claude war leider nicht zu Hause und so habe ich die Nacht von Montag auf Dienstag in Claytons Miniappartement in Grenoble verbracht. 12 Quadratmeter teilt er sich hier grad mit seiner aus Utah zu Besuch gekommenen Freundin Dana. Mittendrin mit Isomatte und Schlafsack – Ich. Ein lustiger Abend wars! Und die Nacht war schnell vorbei, als um sieben frühs der Wecker klingelte. Acht Uhr war ausgemacht!? “Hey Clayton” tönte es von mir, “did you change the time? – it`s daylightsavingtime now!”. “What? you are kidding me!?”. “No, time allready changed three days ago!”. Sie hatten also vor lauter “Arbeit” nicht mitbekommen, dass die Zeitumstellung schon drei Tage eher stattgefunden hatte!
Nu ja, am frühen Nachmittag kamen wir in Orpierre an und haben uns gleich mal die sieben Seillängen der “Diedre Sud” auf den Quiquillon reingezogen! Herrlich! Und da war er wieder, der Blick aus 200m Höhe auf das niedliche kleine Dorf Orpierre.
Danach haben wir im leichteren Sektor von “Chateau”, “Les racines du Ciel”, Irene und Max ausfindig gemacht, die etwas später angereist waren. Eine weitere Tour sollte uns noch gelingen bevor es völlig Nacht wurde.
Die Nacht selbst verbrachten wir, nach einer kurzen Verhandlung mit der Zeltplatzverantwortlichen (Clayton war völlig blank, so konnte er letztendlich frei übernachten) auf dem Zeltplatz “les Catoyes”, etwas außerhalb von Orpierre. Der Zeltplatz beim “alten Bauern” wird jetzt von einer netten Dame bewirtschaftet. Die Sanitäranlagen haben eine Teilsanierung bekommen und die Preise sind immer noch super.
Am Mittwoch haben wir im Sektor “Racines du Ciel” ein paar schöne 5c`s gemacht und auch noch einige schwerere Touren, meist schwerere 2te Seillängen, die ich noch nicht gemacht hatte, geklettert.
Am Nachmittag haben wir dann die 6b “Il n`y a plus de limites” geklettert und ich habe mich in einem Onsightversuch in der 7a “Je t`aime moi non plus” völlig geplättet. Bis zum vorletzten Bolt war ich gekommen, hatte aber keinen Saft mehr um drüber hinaus zu klettern. Im Toprope gings dann doch noch mal…
Donnerstag war wieder einmal ein Tag für Mehrseillängentouren. Die Tour “Rêves des Papillons”, “Schmetterlingstraum”, mit sechs Seillängen sollte es sein. 5c+, 5b, 5c, 5b, 6c, 6a. Eine Tour die ich noch nicht gemacht hatte. Die Längen waren so aufgeteilt, dass die schwierigeren mir gehörten. Welch ein Spass! Die 5c+ Einstiegseillänge zum “warmwerden” war ok, aber doch schon ordentlich. Die Seillängen zwischendurch gut. Die 6c Schlüssellänge gelang mir onsight, und die letzte Länge hängte ich gleich noch dran, denn Claytons Füße schmerzten ihm zu sehr – er hatte die bequemen, aber auch kaputten Schuhe gewählt.
Nach einem gemütlichen “Lunch” haben wir die Kletterei dann auch sein lassen und uns auf die nächste Nacht vorbereitet, die wir außerhalb des Campings verbrachten. Clayton, der zwar alle sein Friends aus den USA mitgebracht hatte, aber keinen Schlafsack, hat in meinem fahrbaren Untersatz gepennt, trotzdem gefroren, und ich hab mirs in meinem Schlafsack schön gemütlich gemacht.
Freitag war dann wieder “schwer-klettern” angesagt. “Je t`aime moi non plus” hab ich doch noch geklettert, und eine weitere Tour, mit dem Namen “Shoot again” konnte ich nachdem ich sie ausgecheckt hatte, im ersten Vorstiegsversuch für mich verbuchen. Meine zweite 7a+ überhaupt. Wenngleich ich sie zwar schwer, aber doch machbar fand.